Jamie Morgan (Jim Sturgess) ist ein Photograph, ein netter Typ von Nebenan, dessen Leben von einem äußerlichen Manko stets gezeichnet ist: Er hat ein großes, herzförmiges Muttermal auf einer Seite seines Gesichts und deshalb ständig mit Vorurteilen anderer Menschen zu kämpfen. Mysteriöse Morde durch eine Gang machen die Gegend, in der Jamie lebt, unsicher. Als seine Mutter (die stets brillante Ruth Sheen) auch ein Opfer dieser Gang wird, beginnt der wahre Horrortrip für Jamie erst richtig. Die Gang stellt sich nämlich immer mehr als etwas überirdisch-mysteriöses heraus, das ein größeres Ziel als die schiere Verbreitung von Brutalität verfolgt.
Philip Ridley kehrt mit „Heartless“ zu seinen Genre-Wurzeln zurück und versucht sich an einer an und für sich spannenden Prämisse. Zugegeben, die Story ist, vor allem gegen Ende, sehr originell, scheitert jedoch grob an einem wichtigen Aspekt eines jeden Drehbuchs: Der Glaubwürdigkeit der handelnden Figuren. Viele Motivationen bleiben unklar, viele Handlungen des Protagonisten traut man diesem nicht zu. Eine Aktion nach der anderen scheint in der Logik der jeweiligen Figur wenig Sinn zu machen.
Die gute Cast scheint das beste daraus zu machen. Sturgess ist in der Hauptrolle angenehm routiniert, die Nebenrollen häufig mit den besten Schauspielern besetzt, die das Vereinigte Königreich heutzutage zu bieten hat: Neben Ruth Sheen sind auch Eddie Marsan und Timothy Spall zu sehen.
Fans des Horrorkinos, die sich nicht so schnell an Dramaturgiefehlern und so manchen Löchern in der Handlung stoßen, kann „Heartless“ jedoch auf Grund einer exzellenten Ensemble-Leistung und vor allem toller Makeup-Effekte durchwegs empfohlen werden.
Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen
