Forum zu True Grit

8 Einträge
17 Bewertungen
76.2% Bewertung
  • Bewertung

    Der \'Dude\' im Wilden Westen

    Eigentlich bin ich ja nicht unbedingt ein großer Western-Fan und bei den Coens reicht meine persönliche Skala mittlerweile auch von „genial“ bis „kein Film für mich“. Doch „True Grit“ hat für mich voll ins Schwarze getroffen. Ich bin von diesem Rache-Western wirklich beeindruckt.

    Vor allem von der Leistung Hailee Steinfelds, die mit ihren jungen Jahren in ihrer ersten großen (Kinofilm-)Rolle wirklich eine sehr gute Leistung abliefert. Als Erzählerin ist sie der Dreh- und Angelpunkt des Films, in dem sie den Mord an ihrem Vater rächen will und versucht, den Mörder an den Galgen zu bringen. Ihr zur Seite stehen – zunächst zwar sehr widerwillig – zwei hochkarätige Schauspieler. Jeff Bridges als trinkfester US-Marschall Cogburn und Matt Damon als Texas Ranger LaBoeuf. Bridges, der in manchen Szenen doch sehr stark an seinen „Dude“ Lebowski erinnert, ist ein alter Cowboy durch und durch, während Damon anhand seiner Kleidung zu Beginn von Steinfeld frech als Rodeo-Clown bezeichnet wird. Zusammen bilden die drei ein gut zusammenpassendes Trio, welches einige sehr unterhaltsame Diskussionen liefert. Wie es sich für einen Western gehört, gibt es natürlich auch hier ein paar Schießereien. Nur das klassische Duell fehlt.

    „True Grit“ ist ein gelungener Western, der eher dialoglastig ausgefallen ist und mit einer wirklich großartigen Besetzung punkten kann. Und nicht nur die bekannten Namen Jeff Bridges und Matt Damon überzeugen – vor allem die junge Hailee Steinfelds zeigt hier ganz groß auf. Die Geschichte mag zwar etwas einfach gestrickt sein und zwischendurch vielleicht einen kleinen Durchhänger haben, aber trotzdem ergibt das in Summe einen sehr interessanten Film. Also Western in dieser Qualität würde ich mir auch öfter ansehen.
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    06.11.2015
    16:13 Uhr
  • Bewertung

    Echte Männlichkeit

    Der Film enthält als Neowestern alle genreüblichen Zutaten: Riesenballereien, Wettschießen, Lagerfeuer, Verfolgungsritte oder eine Schlangengrube, eine Wildwestshow à la Buffalo Bill. Es gibt den Marshall und die Gangster. Da ist nichts Ungewöhnliches dabei. Nur einiges ist halt etwas anders. Eine Girly (Hailee Steinfeld) z.B., das schießt und juristisch bewandert ist. Unverkennbar dagegen die typischen Coen-Merkmale: unverhoffte Brutalität. Der arme LaBoeuf (Matt Damon) wird furchtbar malträtiert. Sowohl für ihn als auch für den versoffenen Marshall Cogburn (Jeff Bridges) reicht es nicht zum Happy End, dessen schauspielerische Leistung hier zwar herausragend ist, aber wie für die übrigen zehn Kategorien mit Recht nur oscarnominiert wurde, ohne einen zu bekommen. Dafür hat sich die Produktion wenigstens gelohnt. Der angehängte Nachschlag nach plötzlichem Cut und 25 Jahren wirkt irgendwie fremd. Der hier angedeutete Hauch der Geschichte von ‘Kinder, wie die Zeit vergeht‘, ist wie der Streusel auf dem Kuchen. Da gehört er hin und ist süß. Im Schuh hingegen drückt und juckt er, weil er irritiert. Für Männer, die wirklich ‘Eier in der Hose‘ haben, trifft letzteres zu.
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    25.02.2013
    17:12 Uhr
  • Bewertung

    endlich auf Blu-ray

    Habe den Film leider im Kino verpasst und mir deshalb die Blu-ray besorgt. Finde das Remake sehr gut gemacht. Tolle Besetzung mit super Leistung. Sogar meine Freundin die eigentlich mit Western nichts am hut hat, konnte gefallen an diesen Film finden :)
    http://www.amazon.de/dp/B004WJDXJA/
    20.07.2011
    14:32 Uhr
  • Bewertung

    ganz gut

    Klassischer, teils sehr dialoglastiger Western; Gut gespielt, eine überzeugende Geschichte und ein recht gelungener Mix aus Spannung und trockenem Humor. Und dennoch: Eine bleibenden Eindruck hinterlässt der Film nicht.
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    25.04.2011
    20:48 Uhr
  • Bewertung

    nicht ganz überzeugend

    Ich mag die neuen Western normalerweise, alle, ich mag das Genre. "True Grit" konnte mich aber nicht überzeugen.
    Vielleicht war er mit 10 Oscar-Nominierungen einfach überhyped, ich weiß es nicht.
    Die Story ist ohenhin nur Spielwiese für die Figuren und ihre Interaktionen und Beziehungen, was gut funktioniert, das Trio Bridges-Steinfeld-Damon harmoniert gut und es macht großen Spaß, ihnen zuzusehen. Besonders Hailee Steinfeld ist toll, vor allem auch toll gecastet, ihr Gesicht ein Ereignis für sich (weshalb auch befremdet, dass sie im Film immer wieder als nicht hübsch bezeichnet wird).
    Es gibt sowohl witzige als auch sehr ernste Stellen, wobei erstere aber deutlich kraftvoller sind. Danke, Josh Brolin *lol*
    Der extrem dialoglastige erste Teil, bevor losgeritten wird, hat mich am meisten überzeugt!

    Was mich sehr geärgert hat, war das völlig unnachvollziehbare Gutmensch-artige Verhalten von Bandenchef Lucky Ned (Barry Pepper spielt ihn toll), das überhaupt nicht passte und nur befremdlich war. Warum sollten die Kerle sich irgendwie für Maddies Wohl interessieren? Fail.

    Und das Ende... völlig unnötiger Epilog, der nicht wirklich anknüpfen konnte und auch nicht berühren. Man wird höchstens traurig, dass es das ist, was auch der coolen Maddie geworden ist :-(
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    10.03.2011
    08:58 Uhr
  • Bewertung

    True Grit


    Zunächst ist festzuhalten, dass das Label „Remake“ für „True Grit“ falsch wäre. Die Basis bildet nämlich der gleichnamige Roman von Charles Portis und nicht Henry Hathaways Verfilmung aus 1969, in der John Wayne den saufenden Helden Rooster Cogburn spielt. Die Version der Coens hält sich strikter an die Vorlage, in der die Figur Mattie Ross (Hailee Steinfeld) die gesamte Handlung aus ihrer Perspektive erzählt. Diese neue Verfilmung fokusiert sich ebenso wie die Vorlage auf die Perspektive des 14-jährigen Power-Girls, das von allen männlichen Personen lange schwer unterschätzt wird. Genau daraus schöpft die Version der Coens sehr stark. Es handelt es sich hierbei um eindeutig ihren Film und in diesem Wissen räumen ihr die (nicht minder genialen) Kollegen Jeff Bridges und Matt Damon genügend Freiraum ein.

    Neben der üblichen exzellenten Schauspielführung vermisst man auch keine Elemente, die man mit dem Namen Coen-Brothers verbindet: Pechschwarzer Humor, realistische und schonungslose, häufig unprophezeibare Brutalität und eine emotional packende Story.

    Dass sich die Coens nun dem Western-Genre angenommen haben, setzt eine wunderbare Tradition an post-2000-Spätwestern fort, die sich sowohl hinsichtlich der Story als auch der Visualität von den Üblichen Italo- und US-Western abgrenzen und somit versuchen das Genre neu zu definieren: „The Proposition“, „The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford“ und „3:10 to Yuma“ sind nur einige der glänzenden Spätwestern der letzten Jahren und auch „True Grit“ beweist, dass das Cowboy-Genre weiterhin innovativ sein kann. Besonders positiv anzumerken ist, dass „True Grit“ stets weiß dass es ein Western ist und keineswegs versucht zanghaft Genre-Anspielungen an eine vergangene (Film)zeit zu machen. Der Film steht hier für sich, er erzählt eine actionreiche Geschichte im Wilden Westen, ohne dies stets betonen zu müssen. Ein Hoch auf die Coen-Brüder.
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    10.02.2011
    23:58 Uhr
  • Bewertung

    Filmlänge

    "True Grit" dauert 110 Minuten.
    Es zieht sich aber sehr, bis der Bösewicht endlich unschädlich gemacht wird. Dann fällt das hübsche Mädchen auch noch in eine Schlangengrube und wird prompt von einer Klapperschlange gebissen.
    Der Film kann sich auch nicht entscheiden, in welcher Jahreszeit er spielt. Eisige Schneestürme, grüne Laubwälder - alles gleichzeitig.
    Der alte John Wayne - Film war bedeutend besser - das können auch 10 Oscar - Nominierungen nicht wettmachen.
    29.01.2011
    13:29 Uhr
    • Bewertung

      Besser als die Erstverfilmung

      Hier würde ich gern in ALLEN Punkten widersprechen: Der Film hat nicht einen Hänger, die Schauspieler sind famos, die Landschaftsbilder geben eine herrlich trostlose Poesie. Der erfolgreichste Western aller Zeiten; wenn sicher auch nicht der beste. Gerade für Leute, die Western sonst weniger wollen.
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      27.02.2011
      18:51 Uhr