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    Vater und Sohn Depardieu

    Bereits die gewöhnungsbedürftige lange Einleitung setzt Akzente. Die minimalistische Handlung ist in wunderschöne Bilder verpackt, wie wir sie von den zeitgenössischen niederländischen Meistern des 17. Jahrhunderts kennen. Lange Passagen mit der melancholischen Gambe bereiten den Freunden der klassischen Musik sicherlich viel Freude. Und damit wir nicht in den höheren Sphären der geistigen Kammermusik unter den Klängen des Saiteninstruments abheben, erleben wir die Erdung durch handfeste irdische Liebeleien, enttäuschte Sehnsüchte und sogar einen Suizid. Im Hintergrund schwelt der ewige Streit zweier Musikgiganten, die sich misstrauisch belauern. Beide gehen unterschiedliche Wege. Für den einen ist Musik die Brücke zum Jenseits und zu den lieben Verstorbenen, für den anderen die Grundlage für Wohlstand und Ruhm. Beim finalen Zusammentreffen philosophieren beide ausgiebig über Sinn und Zweck der Musik. „Jede Note muss so enden, als ob sie stirbt.“
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    13.09.2010
    11:38 Uhr