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    Frauen ohne Ehemänner

    Ein beeindruckendes Debut von Shirin Neshat. Sie kombiniert den politischen Umbruch im Iran der 50er Jahre mit den emanzipatorischen Bemühungen von vier Frauen, die aus der von Männern dominierten Welt des Schahs ausbrechen. Drei der Frauen begegnen sich auf ihrer Flucht im parkähnlichen Garten von Fakhri, der Ältesten von ihnen. Dieses Treffen wird am Anfang durch Munis, einer politischen Aktivistin, die auf dem Dach eines Hauses steht und am Ende runterspringt eingerahmt. Die anderen bewegen sich für eine gewisse Zeit in einer Art Garten Eden. Wir sehen im Wechsel Alltagsszenen (Klageweiber, Marktszenen, einen Hochzeitstanz) mit imaginären oder visionären Bildern (eine steinerne Ebene, Urwald) die die Albträume und Sehnsüchte von Frauen andeuten. Dann verlässt der Film die Wirklichkeit und führt uns in träumerische Fantasiewelten. Eine Hausdurchsuchung bringt uns zurück in die Realität und verdeutlicht die Fragilität des Überlebens einer emanzipierten Frau.
    Von den vier bleiben am Ende noch zwei übrig. Die Ältere ist frustriert, weil auch gescheitert. Einzig die Jüngere schreitet selbstbewusst in die Zukunft. Alle vier Frauen haben Gemeinsamkeiten: Leid und Unterdrückung erfahren.
    Sensibel gemacht, in großartige, teilweise poetische Bilder gefasst unter Verwendung von ‘Licht, Luft und Stille‘, denn ‘Sich vom Schmerz zu befreien heißt sich von der Welt zu befreien.‘
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    26.02.2013
    11:32 Uhr