Als ich zu Beginn der Vorführung im UCI Kino in Graz die Bildqualität der Digitalprojektion zu Gesicht bekam, glaubte ich, das wäre noch die Werbung, leider hatte jedoch der Film bereits begonnen. Eine kleine Produktion aus Graz, die in Graz gedreht wurde und auch dort spielt, unterhielt mich schließlich über spannende und kurzweilige 90 Minuten, mehr jedoch durch ihren erzählerischen Charme und den Lokalbezug ihrer Schauplätze als durch die besonders herausragenden Leistungen ihrer Schauspieler. Natürlich relativieren sich die Erwartungen an das Ensemble, wenn man bedenkt, dass es sich um LaiendarstellerInnen handelt und angesichts dessen wäre eigentlich der Hauptdarsteller Andreas M.E. Hierzer mit Nachdruck positiv zu erwähnen. Seine Figur ist nämlich der zentrale Sympathieträger des Filmes, nicht zuletzt durch die treffenden Dialoge zwischen ihm und seinem britischen Freund Duncan. Für den insgesamt jedoch trotzdem eher bescheidenen Gesamteindruck sorgt jedoch nicht nur die schlechte Bildqualität der Vorführung, sondern auch die leider ziemlich missglückte Nachvertonung des Filmes, die immer wieder asynchron zu den Lippenbewegungen der Figuren läuft und zwischendurch ziemlich teilnahmslos eingesprochen wurde. Somit ist "Bell Canto" ein liebenswerter kleiner Film aus Graz, dessen technisches Finish (womöglich durch zusätzliche finanzielle Mittel) besser hätte ausfallen müssen, um sich mit anderen Produktionen messen zu können.
