Forum zu Fish Tank

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78.3% Bewertung
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    Das Leben ist hart

    Es ist einer jener Filme, die keinen rechten dramaturgischen Anfang, keinen Höhepunkt und auch kein eigentliches Ende haben. Fish Tank ist zwar nicht ganz so schlimm, aber in etwa. Es könnte am Ende auch noch irgendwie weiter gehen. Wenn man über mehrere unnötige Längephasen hinwegsieht und gedanklich den Titel aufzuspüren versucht, kommt unterm Strich trotz allem ein beeindruckender Film raus. Die Atmo stimmt beim wohnen in der Platte und dem Faustrecht auf der Strasse. Und es gibt sogar Ansätze von Zärtlichkeit in dieser rauen Welt: Katie Jarvis als Mia überzeugt in ihrem Debüt. Sie sucht Zuneigung beim Freund ihrer Mutter. Da entsteht ein seltsames Spannungsverhältnis: Mutter - Tochter - Lover. Das trägt und findet einen Schluss, den manche vorhersehen, der andere überraschen wird und wieder andere als Flucht empfinden werden.
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    18.01.2011
    12:07 Uhr
  • Bewertung

    Fish Tank


    Regisseurin Andrea Arnold war mit ihrem Produzenten in London unterwegs, als sie auf offener Straße einen wilden, emotionalen Streit eines jungen Pärchens beobachtete. Sofort lud sie den weiblichen Part dieses Streites zum Casting ihres neuen Filmes ein und so bekam Katie Jarvis die Hauptrolle in „Fish Tank“.

    Dabei kann man von einer Idealbesetzung sprechen! Die Protagonistin streitet sich konstant, kaum ein Satz ohne Schimpfwort verlässt ihren Mund. Katie Jarvis portraitiert das Mädchen mit wenig Hoffnung aber vielen Träumen mit einer unglaublichen Präzession. Und das abgesehen davon, dass sie für den Film extra lange und hart Breakdancing gelernt hat.

    Klassischer Weise würde man davon sprechen, dass Jarvis „den Film trägt“. Wäre da nicht eine wunderbare Inszenierung von Andrea Arnold. Die Bilder, die sie von diesem ärmlichen Viertel eingefangen hat, haben nicht nur eine einzigartige Handschrift, sondern es spricht auch jedes einzelne für sich. Sie wirken perfekt komponiert, genauso wie das Drehbuch. Stories über Underdogs mit großen Träumen gibt es wie Sand am Meer, doch der Unterschied ist hier, dass Arnold nicht Mias Leidenschaft in den Mittelpunkt stellt. Vielmehr ist diese Leidenschaft nur ein Teil von ihr. Genauso wichtig ist in dieser Geschichte sind Mias Familien-, und Liebesleben.

    Hoffnungsvoll, aber realistisch und am Boden bleibend gibt sich dieser Film als einer der schönsten Underdog-Geschichten seit langem. Einzigartig inszeniert von der immer besser werdenden Andrea Arnold und mit einer perfekten Hauptdarstellerin besetzt hat dieses Drama zu Recht in Cannes den Jurypreis gewonnen!
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    18.08.2009
    23:59 Uhr