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    Das große Nichts

    Ein arbeitsloser Lehrer Charlie (David Schwimmer), ein ganz ausgeschlafener Kleinganove Gus (Simon Pegg) und eine blonde Gangsterbraut Josie (Alice Eve) haben einen todsicheren Plan, um an Geld zu kommen: sie erpressen einen pädophilen Pfarrer Reverend Smalls. Natürlich geht alles schief, sogar schiefer als schief. Humor ist hier, wenn’s auch Tote gibt. Neben dem tollen Soundtrack fällt noch auf, dass es Split Screens und Cartoons zur Verdeutlichung der Szenen gibt. Aber was diese Black Brit Comedy auszeichnet ist einerseits diese unheimliche Fülle an unerwarteten Einfällen: z.B. wenn Charlie aus dem Autoradio von ‘Schwarzen Löchern im All‘ hört, trampelt er beim Aussteigen in ein mit Wassergefülltes Schlagloch oder eine Jesusstatue weint echte Tränen. Es ist ein Leck in der Wasserleitung aus dem Bad im 1. Stock. Andererseits wird das Prinzip des ständig wechselnden Bedrohungspotentials konsequent durchgezogen. Das erhöht sowohl die Komik als auch die Spannung. Rein äußerlich alte Dumpfbacken (‘Das Auge‘: Jon Polito) entpuppt sich als CIA Agent oder Josie als die ‘Wyoming Witwe‘, die plötzlich hereinplatzt und der Pfarrersfrau Smalls (Mimi Rogers) mit der Axt einen Scheitel zieht. Beseitigung der Leichen wird durch gefühlsbetonte Choräle wie ‘Sanctus‘ oder ‘Gloria‘ verfremdet. Und zu allem Elend der Ganoven ist Charlies Frau (Natascha McElhone) auch noch Polizistin.
    Am Ende findet Regisseur Andrea auch noch eine für alle (die Lebenden und die Toten, die Großen und die Kleinen, die Zuschauer und die Darsteller) akzeptable Lösung. Eben! Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Wundervoll und tiefschwarz.
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    06.08.2014
    13:59 Uhr