Irak, 2006. In Samarra ringt die Bevölkerung ums nackte Überleben. Aufgerieben zwischen „gewaltbereiten“, aufständischen Landsleuten und den brachial vorgehenden US-Besatzern, schmeckt sie recht wenig von Demokratie und Freiheit, die der von selbigem verlassene „Gotteskrieger“ George W. Bush, ja in den Irak bomben wollte. Stattdessen ist sie einem ständigen Wechselbad aus dumpfer Überwachungslethargie und jäh ausbrechender Aggression ausgesetzt. Als dann auch noch eine Gruppe von US-Soldaten in ein Haus eindringt, die 14jährige Tochter vergewaltigt und die ganze Familie tötet, eskaliert die Situation.
Hitchcock-Adept und Thriller-Ästhet BRIAN DE PALMA hat es sich nicht leicht gemacht, mit seiner Irak-Krieg-Studie. Kein simples Good-against-Evil-Szenario á la „Casualties Of War“, kein nüchternes News Room-Pic und schon gar kein HERE-COMES-RAMBO!!!-Movie, erwartet den Betrachter. Nein, DE PALMA hat es verstanden, seine elaborierte Filmsprache mit luzider Analyse zu verbinden. Im toughen Cinema Dirécte-Stil präsentiert er seine Story ausschließlich über (gefakte) Nachrichten-, Doku- und Handkamera-Bilder und zersplittert sie so in ein raffiniertes Puzzle einzelner Plot-Fragmente. Der Zuschauer muss es sich zusammen setzen, muss seine eigene Wahrheit zu finden versuchen. Kein einfaches Unterfangen, sicher, aber ein lohnendes allemal. Zu wenig lohnversprechend allerdings wohl für hiesige Verleiher, denn dieses Meisterstück findet seine Premiere hierorts nun lediglich im gepflegten Heimkino. God Bless The DVD!
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