Bei einer Dokumentation sollte man nie bewusst versuchen einen bestimmten Flair zu erzielen. Der bildet sich immer von selbst. Hier ist es- wie so oft in Western- ein Abgesang auf eine Zeit die es nicht mehr gibt.
Die glorreichen Zeiten von Profit und gästen sind vorbei. Der böse Besitzer will trotzdem immer mehr Kapital herauschlagen und engagiert einen neuen Manager. Der ist zwar kein Böser, trotzdem kommen die Alteingesessenen nicht mit ihm zurecht. Korruption und Tratsch herrschen. Man schimpft über den anderen, versucht es aber auch gar nicht miteinander.
Besonders faszinierend ist, wie diese Leute mit diesen Westernidealen schon verwachsen sind.
No Name City ist praktisch eine eigene Welt in der nicht die Gesetzte der umwelt gelten. Alles, was sich hinter dem Lattenzaun verbirgt ist feindselig.
Besonders naiv (und deshalb auch besonders witzig) ist der Pseudo-Indianer Hansi, der sich schon so weit von der Wirklichkeit entfernt hat, dass es schon allein lächerlich wirkt wenn er ein Handy bedient.
Die interkation des Regisseurs bringt den Funken "Außenseiter" mit sich, und zeigt, wie die Leuten auf jemanden reagieren der nicht ein Teil ihrer "kleinen Welt" (siehe Soundtrack, Waterloo & Robinson) ist. Die ruhigen Bilder, die ohne Kommentare auskommen, sprechen ihre eigene Sprache. Eine traurige Geschichte, und doch dabei von so viel Humor unterzeichnet.