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    Kykladen

    Wer einen Vorgeschmack auf Sommer und Meer möchte sowie lustige Dialoge, wo durchaus auch die ernsten Dinge des Lebens anklingen, ist bei diesem französischen Film richtig.
    28.02.2024
    11:09 Uhr
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    Die unerträgliche Seichtigkeit des Scheins!

    Seine Dudeheit hat sich diese Farce gestern angesehen und konnte danach stundenlang nicht schlafen (im Kino wäre es aber in Ermangelung von Pointen durchaus möglich gewesen!) Man(n) bzw. Frau betrat mit dem Kinosaal nämlich die Welt des cineastischen Schmerzes, leider nicht die Welt des Scherzes!
    Von Beginn an ist man eigentlich nur noch sprach- und fassungslos ob der vielen Einstellungs-, Dialog- und Story-Fauxpas:
    a) Man sieht die Damen auf dem Flughafen Santorin landen und obwohl es zum Hafen nachweislich NUR NACH UNTEN auf Serpentinen zum Hafen geht, sieht man die Französinnen aber auf einem kleinen Transportauto auf der Fahrt NACH OBEN (wahrscheinlich hat das Licht für den Kameramann nicht gepasst und er hat die Einstellung in umgekehrter Richtung gedreht)... und obwohl sie unglaublicherweise NACH OBEN fahren, schaffen sie es trotzdem, UNTEN im Hafen anzukommen und auf die Fähre zu warten!
    b) Dann kommt der nächste absurde, geradezu groteske Story-Fehler...
    Die 2 Damen müssen angeblich auf der Insel KERINOS aussteigen, (diese Insel gibt es natürlich gar nicht - wohl aber natürlich KEROS, die ist aber unbewohnt, keine Straßen, keine Häuser, dort gibt es rein gar nichts, dort heißt es "rien ne va plus" - nur bei archäologischem Interesse darf man(n) bzw. Frau da an Land gehen)
    Den Kinobesucher:innen wird vorgegaukelt, dass die ersten Szenen also auf KERINOS spielen, in Wirklichkeit wurden auch diese Kameraeinstellungen schon auf AMORGOS gedreht (die beiden Damen schleppen ihre Taschen auf der angeblich so kleinen Insel Kerinos nach oben, im Hintergrund sieht man aber eindeutig den Paradisia Beach auf Amorgos! Und auch die Taverne, wo die Französinnen dann nächtigen, ist schon auf Amorgos...
    Trotzdem plappern beide dauernd frustriert vor sich her, wie sehr sie sich ärgern, dass sie jetzt ein paar Tage auf KERINOS bleiben müssen, obwohl sie schon so gerne auf Amorgos wären!
    c) Für mich als Amorgos-Liebhaber knüppeldick kommt es dann, als die Ladies bei der Busstation Egiali auf Amorgos sitzen und dann über den ganzen Bildschirm MYKONOS eingeblendet wird und den Besucher:innen und seiner Dudeheit verklickert wird, dass jetzt alle Szenen auf Mykonos spielen würden! Merke: Eine Windmühlen-Replica im Hafenstädtchen Egiali (Amorgos) macht noch kein Mykonos-Stadt mit seinen weltberühmten Windmühlen! Und wieder führen die Protagonistinnen stupide Dialoge darüber, wie sehr sie sich schon freuen, endlich auf die Fähre nach Amorgos zu kommen!
    d) Die nächste Szene spielt in der Maltezi-Bucht bei Katapola (Amorgos), definitiv also NICHT auf Mykonos (Kristin Scott-Thomas erklärt dann, dass die Strandliegen in der Maltezi-Bucht "nur für Reiche sind"... Schwachsinn pur... die kann sich sogar ein Penner wie der Dude leisten, 6 Euro pro Tag (auf Mykonos bekommt man dafür gerade mal ein Handtuch, aber auch nur, wenn man(n) bzw. Frau dem Strandburschen schöne Augen macht).
    Und obwohl Kristin Scott-Thomas und die zweite Französin namens Magali angeblich so freizügige Weiblein sind, liegen alle 3 in ihren Bikinis rum, obwohl die Maltezi-Bucht menschenleer ist (na klar, der Film wurde ja in der absoluten Nebensaison gedreht und nicht im Hochsommer, wie das Filmplakat uns weismachen will...)
    e) Besonders lachhaft eine weitere Szene, gedreht im Ticket-Office in Katapola (Amorgos): HINTER den 3 Damen sieht man ein hastig überklebtes Werbeschild mit 2 massiven Rechtschreibfehlern (fancrastic erepierence...).
    Dann sieht man die Französin Blandine zuerst den Eselspfad, also die Stiegen zum berühmten Kloster HERUNTERGEHEN, in der nächsten Kameraeinstellung geht sie dann erst NACH OBEN... (wahrscheinlich hat auch hier wieder das Licht für die Kameraeinstellung nicht gepasst.
    Als Blandine vom Klosterbalkon nach unten auf den berühmten Agia-Anna-Strand blickt, sieht bzw. hört man nur 1 Jugendlichen vom Felsen ins Wasser springen - im Hochsommer (der Film spielt ja angeblich zu dieser Zeit) räkeln sich dort Hunderte Tourist:innen (und seine Dudeheit:)
    f) Für ein paar Sekunden sieht man die Französin Blandine dann auch im 5-Sterne-Hotel über der Egiali-Bucht - aber im Zimmer ist kein einziges Utensil von ihr zu sehen, kein Kleidungsstück, alle Betten unbenützt und frisch bezogen... (wahrscheinlich durfte das Filmteam so ein Luxuszimmer für ein paar Minuten ohne Bezahlung benützen - das Zimmer kostet ja schlappe 1000 Euro pro Nacht (lt. einer Tripadvisor-Bewertung, die ich vor ein paar Jahren gelesen habe, "spielt aber der Oberkellner beim Frühstück am Tisch auf der Geige und die Croissants sind besonders lecker"!!! Tja, für 1000 Euro pro Nacht darf man(n) bzw. Frau das ja wohl erwarten:):):)

    Einen weiteren Beweis dafür, dass es sich leider um eine cineastische Irrfahrt von geradezu Odysseus'schen Ausmaßen handelt. liefert Kristin Scott-Thomas, als sie ihren staunenden französischen Gästen, die sich in dieser Szene angeblich gerade auf der Partyinsel Mykonos befinden, erklärt: "Früher haben wir in der CHORA gewohnt, uns aber dann für dieses etwas abseits gelegene Domizil entschieden!"
    Besagte CHORA liegt nämlich auf Amorgos, wie jeder Kenner der Kykladenkultur weiß und ist nach Olympos auf Karpathos wohl das berühmteste Bergdorf der Kykladen! Umso frustrierender, dass all die wunderbaren Gassen und idyllischen Plätze der Chora in diesem filmischen "Machwerk" keine einzige Sekunde gezeigt werden!

    Das Resümee des Dude? Mark it ZERO! Null Punkte! Vor allem die cineastische Platitüde, den Kinobesucher:innen 1 Stunde lang vorzugaukeln, die 2 Französinnen wären auf Kerinos und Mykonos (obwohl eindeutig alle Szenen ausschließlich auf Amorgos (Katapola, Egiali, Maltezi) gedreht wurden...), spottet jeder Beschreibung!
    Und schmerzen mich als großem Amorgos-Fan besonders! Es ist und bleibt eine absolute Kult-Insel, die sich nicht hinter Mykonos und den anderen Kykladen-Inseln verstecken muss bzw. versteckt werden muss... (Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass seine Dudeheit vor 30 Jahren vom jetzigen Klostervorstand im Klostergarten nach einer Reinigung im Klosterbrunnen auch noch mit einer Massage (zwangs)beglückt wurde! Gott(den-es-nicht-gibt)sei Dank OHNE Happy-End für den Abt und mich! Ja, so weit kann griechische Gastfreundschaft gehen:)
    13.02.2024
    18:22 Uhr