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    Nur ein Tor...

    Ich habe den Film sehr cool gefunden.Besonders lustig fand ich, dass die Menschen die dort leben viele verschiedene Jobs haben z.B. der President der Nationalmannschaft ist gleichzeitig der Wirt des Restaurants und Kameramann von dem Sender.Für einen Film wo man das Ende schon weiß, ist er sehr gut gemacht.
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    14.01.2024
    18:43 Uhr
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    Das Tor zum Glücklichsein

    Zu gewinnen ist immer etwas Schönes. Besonders glücklich ist man aber dann, wenn man gar nicht damit gerechnet hätte, zu gewinnen und auf einmal ist es soweit. Bei diesem Film kann es einem ebenfalls so ergehen: man glaubt es kaum, dass es noch Filme gibt, die wirklich lustig, liebenswert und spannend sind und man beim Hinausgehen aus dem Kinosaal glücklich ist. Von Anfang an ist klar, dass die Mannschaft von American Samoa das Wunder wahr machen wird, aber der Weg dorthin und auch was danach kommt ist für einen sehr unterhaltsamen und berührenden Kinoabend gut. Ein Tor kann ein Spiel entscheiden. Und ein Tor kann auch glücklich machen, wie ich nun weiß.
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    14.01.2024
    18:20 Uhr
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    Goal Runnings

    Exklusiv für Uncut
    Das geht wohl nicht über die Vorstellungskraft. Amerikanisch-Samoa hat eine Fußballmannschaft. Aber die ist echt mies. Vielleicht die schlechteste der Welt. Einst mussten sie die höchste Niederlage aller Zeiten einstecken, und gingen mit 0-31 unter. Nun soll Abhilfe in Form eines neuen Trainers her, der sie für die WM-Qualifikation 2014 vorbereiten soll. Ein Tor. Ein einziges Tor. Das ist was der Präsident des Fußballverbandes von Thomas Rongen (urkomisch verkörpert von Michael Fassbender) verlangt. Der in den Niederlanden geborene Amerikaner nimmt den Job nur sehr widerwillig an, stellt aber bald fest, dass er die Mannschaft möglicherweise dringender braucht als sie ihn.

    Er selbst kämpft nämlich mit einigen Dämonen, die erst im Laufe des Films ans Licht kommen und schon durchaus das Potential haben einige Tränen rauszukitzeln. Großteils dominiert jedoch der Humor, wie man ihn von Regisseur Taika Waititi („Jojo Rabbit“, „Wo die wilden Menschen jagen“) erwartet. Dadurch schafft dieser nicht ganz diese tolle Balance, die seine stärksten Arbeiten für mich so hervorgehoben hat. Gelacht hab ich jedenfalls herzhaft. Die Art wie der Neuseeländer gleichzeitig mit bekannten Klischees diverser Sportsdramen spielt, und sie durch den Kakao zieht, verbunden mit der schieren Ernsthaftigkeit mit der Fassbender in der Rolle des Trainers aufblüht, hat fast etwas Satirisches.
    Auch der Fakt, dass die Gegnermannschaft von Tonga, die laut einer Statistik zu Beginn nur wenige Plätze über ihnen in der Weltrangliste verweilt, wie eine unbesiegbare Übermacht dargestellt wird, unterstreicht dieses Gefühl.

    Wer eine weitere „White Savior“ Geschichte befürchtet, dem kann ich meines Erachtens Entwarnung geben (allerdings habe ich die von Waititi auch nicht erwartet). Nun könnte man natürlich ankreiden, dass in einer Geschichte über Samoa gerade der weißen Amerikaner in den Mittelpunkt gerückt wird. Der hat freilich die zentrale Charakterentwicklung, unterstützt durch all die satirischen Elemente sind und bleiben die Bewohner des ozeanischen Inselstaates jedoch das wahre Herz des Films. Waititi fängt das Lebensgefühl und die Lebensfreude einer ganzen Nation ein, die zwar sehr klein (wie mehrere grandiose Running Gags betonen) aber deswegen noch lange nicht zu unterschätzen ist. Alle Figuren überzeugen mit ihrem eigenen Charme, besonders hervorheben möchte ich aber Oskar Kightley als Fußballverbandspräsident (und ohne zu viel zu verraten, noch einiges mehr). Mein absolutes Highlight. Der Regisseur selbst ließ es sich neben seiner Erzählerfunktion dazu nicht nehmen ebenfalls in einer aberwitzigen Nebenrolle als lokaler Priester aufzutreten.

    Waititi schrieb das Drehbuch gemeinsam mit Iain Morris, basierend auf der gleichnamigen Dokumentation von 2014. Ich kannte diese nicht, kann also nichts über die historische Genauigkeit sagen, meinen Recherchen nach zu Folge kommt der Film zu dramaturgischen Zwecken aber nicht ganz ohne Freiheiten aus. Der größte Unterschied scheint wohl in der Rolle von Jaijay Saelua zu liegen. Sie ging als „fa’afafine“, ein in Samoa anerkanntes drittes Geschlecht, als erste offen transsexuelle Fußballerinin in einer Herrenmannschaft in die Geschichte ein. Gespielt wird diese von der samoanischen Schauspielerin Kaimana, ebenfalls eine „fa‘afafine“. Nun ist ihre Geschichte im Grunde genommen wahr, allerdings wird im Film ein Konflikt eingeführt, den es angeblich so nie gegeben hat. Für ihre Teamkameraden war es ohnehin nie ein Problem, doch meinen Informationen zu Folge hatte selbst Rongen keines. Der Handlungsstrang funktioniert zwar, ob es ihn wirklich im Gesamtkontext gebraucht hätte, stelle ich dennoch in Frage.

    Underdog-Geschichten wie diese sind nicht unbedingt neu und meist einfach gestrickt, für mich funktionieren sie jedoch fast immer. Es geht um Teamgeist, eisernen Willen und die Freude an den einfachen Dingen. Vielleicht brauchen wir in solch schwierigen Zeiten genau Filme wie diesen. Egal wer am Ende das Spiel gewinnt, das Publikum hat jedenfalls schon gewonnen.
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    05.01.2024
    16:59 Uhr