1 Eintrag
1 Bewertung
80% Bewertung
  • Bewertung

    Der Marshall und der Spieler

    Der deutsche Titel trifft den Inhalt des Films wie offenes Feuer unter Wasser. Dabei hat John Sturges seinen typischen 50er Jahre Western doch Schießerei am OK Pferch genannt. Das wird wenigstens im Titelsong mehrmals lauthals erwähnt. Die historisch verbürgte Ballerei zeigen uns zwei Landwandikonen, die auch noch historisch belegte Figuren aus dem Wilden Westen darstellen: Burt Lancaster ist Wyatt Earp und Kirk Douglas Doc Holliday. Zwischen beiden steht Laura (Rhonda Fleming), die eigentlich mehr zu Wyatt gehört, aber wegen einer Familiengeschichte von ihm versetzt wird. So gibt es keine Happy End (möglicherweise eins in ferner Zukunft). Der Doc hat eine Beziehung zu Kate (Jo van Fleet, die schon in Jenseits von Eden ihren Einstand als böse Mutter von James Dean hatte).
    Lange Zeit kommt der Plot etwas planlos und zäh daher, während Wyatt und Holliday sich umkreisen. Der gesetzestreue Wyatt und der kranke Säufer.
    Am Ende kommt es dann doch zum versprochenen Showdown, wo die beiden Helden mit der Clayton Bande abrechnen. Dem geht eine lange wort- und sprachlose Stille voraus.
    Der Vordergrund ist spannend und bedient alle Optionen eines Westerns, und der Hintergrund schildert die menschliche Tragik. (Liebe futsch, Gesundheit futsch, in Tombstone gehen die Lichter aus). Ein symbolisches Beispiel ist der kurze Auftritt von Dennis Hopper als Billy Clayton, der versucht ein echter Mann zu werden und tödliches Lehrgeld zahlen muss. Als Appetithäppchen zeigt uns Lee van Cleef am Anfang wie man einen Gegner kalt abserviert. Nur abgerechnet wird hier überhaupt nicht, in diesem spannenden Western Klassiker mit Tiefgang.
    8martin_ea7f49f0f3.jpg
    29.09.2019
    10:50 Uhr