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    Emu im Schlafzimmer

    Was 1974 als reine Provokation gemeint war, geht heute teilweise in die Abteilung Comedy. Unser Sehverhalten hat sich in den letzten Jahren dermaßen gewandelt, dass manches als guter Gag gilt. Lediglich die blasphemischen Szenen kann man noch als solche aufrechterhalten. In teils überraschenden Episoden, die bisweilen als absurdes Theaterstück durchgehen und in denen eine Person aus der vorigen Szene den Handlungsfaden an die nächste weiterreicht, stellt Regisseur Bunuel seine Vorstellung von Freiheit dar, der sexuellen, der religiösen und der politischen Freiheit. Er operiert dabei mit der Umkehrung der Werte und spielt mit der Erwartung der Zuschauer. Die Freiheit wird von Zufällen und gesellschaftlichen Konventionen begrenzt, kann aber auch in Chaos und Lächerlichkeit enden. Sie ist halt lediglich ein Gespenst, keine Realität. Außerdem gibt’s ein Wiedersehen mit vielen Prominenten, aus einer Zeit, da sie noch viel jugendlicher aussahen.
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    16.09.2019
    10:51 Uhr