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    Blutiger Tanz

    Eine blutige Gangsterballade mit einem Touch Symbolik. Letztlich geht es um die Frage, ob es beim Tango um Macht und Todessehnsucht geht? Auch! Vielleicht!
    Anfangs ein Verwechslungsdrama, in dem eine gelangweilte Ehefrau Stefanie (Mathilda May) in die Rolle einer Selbstmörderin schlüpft und als bestellte Katalogfrau an einen Zuhälter in Argentinien gerät. Sie wollte nur weg von ihrem angeheirateten Ehemann Richter Torres (Fernando Rey).
    Zwei Kerle bemühen sich fortan um Stefanie, die jetzt Alba heißt. Zico (Esai Morales) ist offiziell ihr 2. Ehemann und Mamas Liebling. Cholo (Vincent D’Onofrio) ist ein sadistischer Lustkiller und beherrscht Alba über den Tango. ‘Es ist keine Liebe zwischen uns. Es ist der Tango!‘ Brutalität und Erpressung werden von der Leichtigkeit der Musik aufgefangen und verdeutlichen Albas Filmriss. Sie landet wieder bei Richter Torres und erinnert sich an nichts.
    Nach ihrem sensationellen Erfolg in Lifeforce, wo sie weißgott Bella figura oben ohne gemacht hatte, versucht Mathilda May hier erneut zu punkten. Regisseur Leonard Schrader aus der Schrader-Family versucht sein Bestes, um sie in einem konsequent durchgestylten Film in Szene zu setzen. Es dominieren durchweg schwarz und rot, gelegentlich von etwas blau unterbrochen.
    Die Tango-Symbolik geht verloren, die Mafiosi übernehmen. Machen den Plot aber nur kurzfristig etwas unterhaltsamer. Brutale Sexszenen wie Vergewaltigung zu dritt führen direkt zum symbolträchtigen Finale, in dem alle umkommen. Ein Genuss für Eidetiker. Alba / Stefanie d.h. Mathilda May nimmt den Filmtitel wörtlich.
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    05.07.2019
    11:46 Uhr