4 Einträge
7 Bewertungen
55.7% Bewertung
  • Bewertung

    Kung Fury vs. Kung Führer

    So gern ich das Kino als Institution mag, so sehr liebe ich es auch an ein bisschen filmischer Popkultur teilzuhaben, die fern vom Kino abläuft. Kung Fury war wohl das Filmspektakel 2015, das sich abseits großer Säle abgespielt hat und zwar via Streaming in unseren Wohnzimmern stattgefunden hat. (Mal abgesehen von einem Festivalscreening in Cannes).
    Das Kickstarter-Projekt war lang schon in aller Munde, bevor es über unsere Bildschirme geflackert ist. Bleibt die Frage, war es den ganzen Hype wert?
    Kung Fury hält alles, was es verspricht, aber auch nicht mehr. Das macht in diesem Fall nichts, weil sich das Filmprojekt tatsächlich vieles vorgenommen hat: Martial Arts, Zeitreisen, Dinosaurier, Wikinger, schnelle Autos und den bad-ass Bösewicht des Jahres, Adolf Hitler aka Kung Führer.
    Alles Zutaten für schräge, aberwitzige und durchaus gelungene 30 Minuten voller Action und 80s-Nostalgia und dank der knappen Dauer des Films, sind mit ein bisschen Glück nach dem großen Showdown auch noch ein paar Hirnzellen übrig.
    stadtneurotikerin_948f8a00d1.jpg
    03.01.2016
    19:50 Uhr
  • Bewertung

    Kurzes Vergnügen

    „Kung Fury“ kann man einfach nicht nach herkömmlichen Kriterien bewerten. Mit seiner Lauflänge von knapp 30 Minuten würde ich ihn eher als Filmprojekt bezeichnen – zu einem ausgewachsenen Spielfilm fehlt ihm da noch etwas. Und als Filmprojekt finde ich es mehr als gelungen. Zugegebenermaßen brauchte ich anfänglich etwas, um mich an den eigenwilligen Videokassetten-Look und die schlechten Computer-Grafiken zu gewöhnen, doch Spaß hat der Film sofort gemacht. Es ist natürlich absolut nichts davon ernst zu nehmen oder auf Realismus zu überprüfen. Einfach zurück lehnen und über die Absurditäten staunen/lachen/Haare raufen.

    Über schauspielerische Qualitäten muss hier ebenso wenig nachgedacht werden wie über die möglichen Umstände, die zu dieser unglaublichen Handlung geführt haben. Aber eigentlich ist es schon eine Leistung, einen Kung-Fu-kämpfenden Adolf Hitler, Raptoren mit Laser-Augen, Zeitreisen per Computer-Hack, Donnergott Thor und David Hasselhoff in einer 30-Minuten-Kurzgeschichte unterzubringen.

    „Kung Fury“ ist sicher etwas sehr Spezielles, was wahrscheinlich in dieser Form aber nur einmal funktionieren wird. Für eine halbe Stunde Unterhaltung durchaus geeignet, doch ob der Spaß sich auch auf Spielfilmlänge ausdehnen lässt ist fraglich.
    schifferl_8ecab76654.jpg
    15.06.2015
    13:10 Uhr
  • Bewertung

    Raptoren mit Laserauegen

    Trash Filme gibt es wohl mehr, als es Sand am Meer gibt. Egal ob Haie, Zombies oder was dem Haus Asylum noch so einfällt, sie sind immer gleich. Kreischende Mädchen, Splatter und Dialoge, die scheinbar ernst gemeint sind, aber eher eine Schulaufführung erinnert. Nur selten haben sie einen selbstironischen Gedanken, den sie sie auch gut transportieren. Nicht so bei Kung Fury. Bereits nach den ersten Sekunden merkt man, dass der Film sich selber kein bisschen ernst nimmt.

    In dem 31 Minuten langen Low Budget Werk, dass sich durch Kickstarter Einnahmen finanzierte, wird alles, was in den 80ern toll war, parodiert. Angefangen beim Neon Look bis hin zu den namensgebenden Kung Fu Filmen. Was natürlich nicht fehlen darf, sind Raptoren mit Laseraugen und Dinosaurier auf denen man reiten kann. Mit seinem VHS Kassetten Look kommt das Flair umso besser herüber. Die Einzeller sind nur platt passen sich aber dem Film an.

    Bei Kung Fury musste ich mich zwei Reaktionen geschlagen geben. Zum einen ein nahezu durchgängiges Kopfschütteln über den Film und die billige Präsentation. Zum anderen musste ich doch bei so mancher Szene schmunzeln über war über die Ausführung doch positiv überrascht.

    Ich möchte nicht sagen, dass der Film gut ist. Es ist ein Trash Film, wie er im Buche steht und genau so hoch ist sein Niveau. Aber im Vergleich mit anderen Filmen des Genres ist Kung Fury doch eine kleine Perle. Für Freunde des Trash Kinos sicher eine gute Unterhaltung.
    sanasani_81677de759.jpg
    14.06.2015
    23:18 Uhr
  • Bewertung

    der beste dinofilm aller zeiten rufzeichen

    (und mit einer spieldauer von 31 minuten auch keine minute zu kurz.)

    miami, 1985: ein außer rand und band geratener arcade spielautomaten-roboter-verschnitt ruft kung fury, den auserwählten mit der grabesstimme und den übernatürlichen martial-arts-künsten auf den plan – doch der automat war nur der vorbote eines finsteren mordsgesellen: des seinerzeitigen kung-fu-meisters adolf hitler. mit cellphone-tele-shooting (oder wie soll man das sonst nennen?) droht der das ganze police-department auseinander zu nehmen. kung fury muss also in die 1940er zurückreisen, um dem großen "kung fuhrer" und seiner bösen nazi-armee endgültig den garaus zu machen. unterwegs begegnet er zwei walküren nebst dinosaurier und thor mit den göttlichen muckis, verdrischt die bösen, verklagt den tod – und arrangiert sich schlussendlich sogar mit seinem neuen partner triceracop (!)...

    kung fury ist ein mittels crowdfunding (über 17000 einzelspenden haben die stolze summe von 680.000 dollar eingebracht) produzierter schwedischer kurzfilm mit dazugehörigem videogame und einem musikvideo von david hasselhoff – und scheint im moment alle wertungsskalen zu durchbrechen: 10/10, superb, ein wahnsinn, bei vanity fair heißt es gar: "kung fury is the best movie ever exclamation point". ob diese wertungen den test der zeit überstehen werden, wage ich zwar zu bezweifeln, wer auf den trash der achziger steht, mag sich dennoch köstlich amüsieren – die unzähligen zitate und anspielungen, geklautes, geklontes und überraschende wendungen der wendungen lassen vermutlich jedem den mund offen stehen... vor fassungslosigkeit.

    fazit: mein prototyp für die kategorie "bewegte bilder": ohne sinn, ohne verstand, und schon vergessen bevor der abspann zu ende ist.
    r2pi_f4e09adb6c.jpg
    12.06.2015
    22:08 Uhr