Gore Verbinski hat mit "The Ring" keinen - wie so oft behauptet - Horrorschocker geschaffen, sondern ein Meisterwerk eines Psycho-Thrillers mit übersinnlichen Elementen: großartige Bilder, düstere, nüchterne Farben, grandiose Schnitte, schaurig-schöne Musik ohne Übertreibungen, eine angenehm ruhige, daher auch umso bessere Besetzung (Naomi Watts, Martin Henderson, Brian Cox), die zum Glück nicht mit prominenten Namen protzt, wie in so vielen anderen Gruselfilmen. Vor allem 3/4 des Films könnten von Alfred Hitchcock oder zumindest seinem Seelenverwandten stammen - so sehr erinnern Stil und Geschichte beizeiten an "Psycho". Zwar wirkt die Handlung gegen Ende etwas überstürzt und nicht mehr 100% zusammenhängend, doch vermutlich wurde zu diesem Zeitpunkt bereits an Teil 2 gebastelt oder zumindest gedacht. Angesichts der hohen Qualität mit niveauvollem Grusel und etlichen stillen Momenten, doch beeindruckenden Bildern kann man die kleinen Schwächen des Finales mühelos verzeihen.
Aber: Wieder einmal ein Gruselfilm mit Kinderdarstellern, die in etlichen Szenen direkt mit Unheimlichem zu tun haben. Hollywood lernt einfach nicht dazu. Auch wenn die Originalgeschichte keine amerikanische ist.
