Leider kenn ich die Buchvorlage zum Film von H.G. Wells nicht. Auch das Hörspiel von Orson Welles, welches zu Halloween 1938 als fiktive Reportage auf CBS ausgestrahlt wurde hab ich nie gehört. Aber den Film von Steven Spielberg hab ich gesehen.
Die eher schlechten Kritiken hier im Forum kann ich nicht nachvollziehen (schwache Handlung, 16:9). Der Film ist zumindest die ersten zwei Drittel ein absolutes Meisterwerk, sprich mit über 90 Prozent zu bewerten. Steven Spielberg schafft es die Geschichte genau auf jene Art und Weise zu erzählen, damit diese am besten transportiert wird. Es wird alles vom Blick des „kleinen“ Mannes aus erzählt. Die „große“ Invasion bekommt man eigentlich immer nur so nebenbei mit. Da bleibt viel der Phantasie des Zuschauers überlassen, und das macht den Reiz aus. Wäre der Film auf die Art von Independence Day oder Armageddon gemacht, wäre der Film nicht einmal halb so sehenswert. Was bei Roland Emmerich und Michael Bay funktioniert, würde diesen Film bestenfalls zu einem weiteren Fast-Food-SciFi-Action-Streifen machen.
Der Film ist aber auch (trick)technisch auf einem extrem hohen Niveau, wobei die Technik im Film nur Mittel zum Zweck ist und nie die Hauptrolle übernimmt.
Als besonders geglückte Szene zähle ich jene, wo die US-Army auf einem Hügel gegen die Aliens kämpft. Man bekommt das Ganze wie schon erwähnt nur aus dem Auge eines Zivilisten oder Augenzeugen mit. Als Zuschauer möchte man unbedingt wissen, was dahinter vor geht und fängt an seine Phantasie spielen zu lassen ? einfach genial.
Leider kann der Film die Qualität nicht ganz bis zum Ende halten. Da wird der Film teilweise etwas langatmig. Vor allem die Sequenz im Keller eines zerstörten Hauses mit dem Auftritt von Tim Robbins hätte man kürzer halten können. Die Schlußsequenz des Filmes ist dafür aber wieder gelungen.
Ich kann mir nicht helfen, aber an gewissen Stellen erinnert mich der Film stark an das Spiel Half Life 2. Wer das Spiel kennt, weiß wovon ich rede.