Hatte Catherine Hardwicke in ihrer Interpretation des Romans das Knistern zwischen dem im Grunde unmöglichen Liebespaar stärker betont und den zahlreichen indianischen und mystischen Elementen der Geschichte ausgiebig Raum geschenkt, so führt Chris Weitz in seiner Adaption zwar ihr gelungenes visuelles Konzept des ersten Teils mit seiner diffusen Dunkelheit, ständig bedecktem Himmel, Regenschauern und der natürlich schaurigen Kulisse des Bundesstaates Washington fort, entschied sich aber offenbar dafür, einen Großteil des Produktionsbudgets an die Spezialeffektabteilung und die Maskenbildner zu überweisen. Diese liefern für ihre Gage nun auch wirklich beeindruckend animierte Riesenwölfe und lassen die Vampire (gute, wie böse) auf eine gediegene, elegante und fast noble Art erhaben wirken. Drehbuchautorin Melissa Rosenberg vermittelt in diesem Film jedoch phasenweise den Eindruck, als wäre es ihr diesmal schwerer gefallen, den Dialogen den letzten Schliff zu verleihen. Ein paar Mal zu oft haben die Schauspieler/innen trotz einiger emotionaler Höhepunkte, Trennungsschmerz, Todesangst und herzzerreißender Sehnsucht nur Unbedeutendes zu sagen. Gegen Ende hat es der Film zudem spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem Bella von der Klippe springt, ziemlich eilig. Dies fällt zuerst nicht so sehr auf, denn schließlich überschlagen sich ja wirklich die Ereignisse, dennoch endet er so im Vergleich mit dem ersten Film deutlich weniger versöhnlich oder seufzend hoffnungsvoll.