Der Film ist für mich eine der großen positiven Überaschungen des bereits zuende gehenden Kinojahres. Einhellig gab es durch die Zeitungskritiken eher mäßiges Lob bis hin zur Schelte und auch meine persönlichen Erwartungen bewegten sich eher in die Richtung eines bizarren Mixes zwischen "Psycho" und "Jumanji" der nur mäßig unterhält.
Weit gefehlt! !Der Film ist ein waschechter Horrorfilm, er baut seine Spannung kontinuierlich auf, spielt mit zahlreichen Klischees, transzendiert diese jedoch auf spielerisch-freche Weise dadurch, dass er ohne sie auskommt. So viele Spiegeln an der Wand, die gradezu eine Aufforderung sind, irgendwen drinnen auftauchen zu lassen, so viele Schränke, aus denen niemand heraus kommt und und und. Statt dessen zieht er sein Publikum visuell in seinen Bann. Wie ein unsichtbares Lasso zieht sich im Blick durch die grandios geführte Kameralinse von Benoit Delhomme die Schnur des Schicksals immer enger, bis hin zum...
... und hier läßt er dann plötzlich aus. Wären die letzten 20 Minuten des Filmes nicht so, wie sie sind, der Film hätte sich glatte 100 % verdient . So gibts trotz so vieler toller Einfälle bis dorthin und einem herrlichen John Cusack in der Hauptrolle schlussendlich ein zwar nicht biederes, aber unter dem selbst gesetzten Anspruch deutlich doch zurückbleibendes 08/15-Finale zu sehen, was ihm Punkteabzüge beschert.
Ein Abzug, der nicht leicht fällt, denn von der Kamera her ist dieser Film einer der Top-3, die ich heuer gesehen habe.