DVD/Blu-Ray

Boogie Nights
DVD Cover
Label: New Line Cinema
VÖ-Termin: 21.05.2010
Kauf-Blu-Ray
Laufzeit: 155 Minuten
Freigabe: ab 16
Ländercode: B
Bildformat: Formatbeispiel auf einem 16:9 Fernseher
Medientyp: BD 25
Verpackung: Keep-Case
   
EAN Code:
5051890012432

Blu-Ray-Kritik von
Heimo Reisenhofer-Graber
heimo
Film
Der Name Paul Thomas Anderson hat sich seit Mitte der Neunziger Jahre zu einem einzigartigen Markenzeichen entwickelt. Sein erst zweiter Spielfilm „Boogie Nights“ wurde mit einer Flut von Superlativen aus den Mündern der Kritiker belohnt, die Filmfigur Dirk Diggler ist seitdem Kult.
Mark Wahlberg spielt den anfangs 17 jährigen Eddie. Er jobbt als Kellner im San Fernando Valley, als 1977 der erfolgreiche Pornoregisseur Jack Horner auf ihn, beziehungsweise auf die Beule in seinen Jeans, aufmerksam wird. Bereits im selben Jahr, unzählige filmische Schnellschüsse später, wird er unter dem Synonym Dirk Diggler zum Star der Adult Film Awards, und genießt einen regelrechten Preisregen. Er kreiert die Serienfigur Brock Landers, eine Art Geheimagent, der gemeinsam mit seinem Partner für Gerechtigkeit auf den Straßen sorgt. Die Guten werden mit Sex belohnt, die Bösen mit selbigen bestraft, wobei eine kräftige Portion Prügel nie ausgeschlossen ist. Mit Spielzeugkanonen bewaffnet, und hölzerne Dialoge ablesend, schlägt sich Dirk Diggler durch exotische Billigfilmchen mit so klingenden Titeln wie „Oral Majesty“, oder „Angels Live In My Town“. Anfang der 80er Jahre wird die Grundstimmung wesentlich rauer. Drogen blockieren den Erfolg der letzten Jahre und das Medium Video zerstört stückweise die Filmbranche. Schmuddelige Sexfilme, in denen der Klempner mit lässigem Spruch in der Tür steht, gehören der Vergangenheit an. Es ist die Zeit der Homemade-Hardcore-Videos.

„Boogie Nights“ erzählt die fiktive Geschichte über den Aufstieg sowie anschließenden tiefen Fall einer Pornolegende. Derb, brutal und mitreisend komisch. Mit unverblümter Ausdrucksweise sorgte der Film zu seinem Erscheinen für Schlagzeilen, konnte jedoch mit seiner perfekten Inszenierung jegliche Kritik im Keim ersticken. Die Schauspieler agieren in Höchstform, die Kameraarbeit ist schlicht genial, die Dialoge sind umwerfend, und, und, und … Dieses Epos ist ein Meisterwerk!
Bewertung
Bild
1080p. 2,35:1. Video-codec VC1
Kräftige Farben, ein sattes Schwarz und ein guter Kontrast, der nur hin und wieder in dunklen Bereichen Details verschluckt, machen aus diesem Transfer eine überaus gelungene Präsentation. Die Schärfe bewegt sich meist auf hohem Niveau, sackt aber gelegentlich an den Bildrändern, die teilweise sogar nahezu schwammig wirken, merklich ab. Rauschen ist zwar ständig vorhanden, dies hält sich jedoch für das Filmalter entsprechend in Grenzen.
Bewertung
Ton
Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Englisch (Dolby Digital 5.1)
Spanisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte, Spanisch
Wichtig für das Sounddesign bei P.T.Andersons Filmen ist die großartige Musik, die hier eindeutig mehr Raum vertragen würde. Nur selten werden die hinteren Kanäle miteinbezogen. Die Dialoge sind zwar sehr gut verständlich, wirken aber zu laut, was dazu führt, dass die Musik, die auch primär aus dem Center zu hören ist, ein wenig untergeht. In der englischen Originalversion werden für den Soundtrack die seitlichen Kanäle genutzt, so dass die etwas unaufdringlicheren Stimmen glasklar aus dem Center tönen können. Die deutsche Fassung klingt somit gut verständlich, lässt jedoch die Räumlichkeit der englischen Tonspur vermissen.
Bewertung
Extras
Audiokommentar von Paul Thomas Anderson
Audiokommentar der Darsteller
The John C. Reilly Files, 15min, SD
Deleted Scenes, 29min, SD
Music Video „Try“, 3min, SD
Trailer, 2min, SD
Die Extras fallen sehr dünn aus, bringen aber eine sehr informative Option mit sich: Der Regisseur kommentiert, optional auswählbar, die „Deleted Scenes“ sowie den überaus sehenswerten Musikclip „Try“ von Michael Penn. Zusammen mit den beiden Audiokommentaren für den Hauptfilm ergibt sich somit ein netter Ersatz für das nicht vorhandene Making-Of. Die „John C.Reilly Files“ sind Outtakes und längere Schnittfassungen existierender Szenen. Ganz amüsant, jedoch in miserabler VHS-Qualität.
Bewertung
Fazit
„Boogie Nights“ ist wahrlich ein beeindruckendes Werk, über das ich noch stundenlang schwärmen könnte, und da auch die Blu-Ray technisch überzeugen kann, bleibt nur mehr eines zu sagen: Unbedingt ansehen!
Bewertung

Filmcover
Originaltitel: Boogie Nights
Regie: Paul Thomas Anderson
Darsteller: Mark Wahlberg, Julianne Moore, Burt Reynolds, Don Cheadle, John C. Reilly
Land/Jahr: USA 1997
Genre: Drama
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