„Wie soll ich vorgehen?“, fragt, wenn auch nur alibimäßig, Hollywood-Messias Keanu Reeves alias LAPD-Det. Tom Ludlow seinen farbigen Revier-Boss - ja, die gibt’s schon länger als Präsidenten -, Forest Whitaker. Antwort: „Auf die harte Tour!“. Na, spätestens jetzt weiß man, den harten Polizeiknochen kann nichts mehr aufhalten, wenn’s heißt, im Alleingang - weil Zitat: „Dann gibt’s immer nur eine Version!“ - biblisches Recht zu sprechen. Das dies manchmal ganz gehörig resp. ohne Gefangene zu machen, gebeugt werden muss, liegt in der Natur der Sache bzw. im Originaldrehbuch von Hardboiled-Ikone James Ellroy, der sich auskennt mit fertig gefahrenen L.A.-Bullen, allgegenwärtiger Korruption und dem Eros der Gewalt.
Regie-Geheimtipp DAVID AYER („Harsh Times - Leben am Limit“, Drehbuchautor bei „Training Day“) hat die toughe Polizisten-Mär, die ganz sicher so märchenhaft nicht ist, perfekt und ohne jedes Pathos in Szene gesetzt und dabei wohl einen der besten Cop-Thriller der letzten Jahre vom Stapel gelassen, der aus unerfindlichen Gründen wieder mal nicht die heimischen Leinwände belichten durfte. Gottlob gibt’s dafür die unbestechliche Silberscheibe in Digital. Zusammen mit einem, ach, seien wir großzügig, zwei Six-Packs und einem guten Kumpel, mit dessen Frau man schon seit Jahren techtelmechtelt, rettet der Film jeden Männerabend, der mit seichtem Sport begann und nur im Kater enden darf. So long! (MacGuffin)
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