Schon lange vor der unsäglichen Frau Schwarzer (näheres siehe unter „Who the fuck is Alice?“ von Kay Sokolowsky) hat ja der alte norwegischen Dramatiker-Haudegen Henrik Ibsen so allerlei zugunsten einer Emanzipation der Weibsen aufs Tapet gebracht. Die Geschichte der unglücklichen NORA etwa, die da aus Liebe eine Unterschrift fälscht, darob deftigst erpresst wird und von ihrem Mann auch noch nichts als Undank erntet. Ein echtes Sozi-Melodram o.s.ä. also; und eine echte Vorlage für den Brechtianer und Blacklisted Director JOSEPH LOSEY, der das Stück - ganz im Sinne eines type casting mit Pseudo-Emanze Jane Fonda in der Titelrolle - gewohnt eigenwillig umzusetzen verstand. Nix da mit schaler Message-Drückerei oder plakativem „Guten Willen“! Stattdessen liefert LOSEY eine distanziert kühle, trocken sachliche Analyse (zwischengeschlechtlicher) Macht-, will heißen: Besitzverhältnisse. So politisch kann vermeintliches Historienkino sein! (MacGuffin) |