Gerade sollte sie doch ihre neue Stelle in Stockholm antreten und mit Sohn und neuem Lover dort auflaufen, da findet man in den Wäldern nahe Kopenhagen eine Mädchenleiche. Grund genug für Sarah Lund, sämtliche (Umzugs-)Pläne über den Haufen zu werfen und dem Fall bis zur letzten Konsequenz auf den Grund zu gehen. Denn KOMMISSARIN LUND ist eine Besessene. Eine freilich, die diese Besessenheit mit soviel Kompetenz und ruhigem Stoizismus auslebt, dass man nicht weiß, ob man sie ohrfeigen oder küssen soll. So ging es wohl auch dem dänischen Fernsehpublikum, das ihren ersten Fall DAS VERBRECHEN zum Straßenfeger werden ließ. Zurecht, denn der großartig gespielte Zehnteiler schafft es, trotz gewohnter Cliffhanger-Technik und der Manie, in jeder Folge mindestens einen neuen Verdächtigen zu präsentieren, (den Schauspielern) Raum zu lassen für feinsinnige Charakterisierungen der Figuren, ein veritables Bild der dänischen Gesellschaft und Politik zu liefern und grundlegende Fragen (nach persönlicher Schuld etwa) in der nötigen Ambivalenz zu belassen. Manchmal liefert das Fernsehen ja beinah das bessere Kino. Hier auf jeden Fall! (MacGuffin) |
