Nein, nicht von jenem sturen Iren ist die Rede, der da zwei komische Alte auf Godot warten ließ, sondern von jenem nicht minder sturen Erzbischof von Canterbury, der seine Auffassung kirchlicher Bestimmung über alles stellte, auch über seinen alten Spezi Heinrich II. Kein Wunder also, dass der wackere Soldat Gottes schon bald aneckte wie ein richtiger Christ und einem konsequent unguten Ende entgegenpredigte. Vier wenig edle Rittersleut nämlich, verbrachten den pfundigen Pfaffen schwertstreichs (und - angeblich - auf Geheiß des Königs himself) ins Paradies der Kuttenträger. Solch Stoff musste auch die Dichter reizen, von C. F. Meyer bis Ken Follett, von T. S. Eliot bis Jean Anouilh. Des letzteren Drama „Becket oder die Ehre Gottes“ hat Routinier PETER GLENVILLE mit dem Power-Duo Richard Burton und Peter O’Toole hier wacker in Szene gesetzt. Gut gespielt, ansehnlich ausgestattet und, ja, eben routiniert inszeniert, trägt es zum Subsubgenre „Geschichte lernen durch Filme schauen“ sein beträchtliches Scherflein bei. Alas! (MacGuffin) |
