die englischen stimmen
...verwirren die sinnen: ein idyllisches amerikanisches städtchen wie aus dem bilderbuch, ein gemütliches zimmerchen oberhalb einer bowlingbahn (bowling is fun, verspricht die neonanzeige) – heim von jerry hickfang (ryan reynolds) aus der milton bathtub factory, einer der vielen in zuckerlrosa gekleideten arbeiter. doch irgendetwas scheint nicht so ganz zu stimmen in diesem servilen glatten durchschnittsgesicht...
leider ist das rätselraten bereits nach zehn minuten vorbei: jerrys haustiere (ein braver, etwas einfältiger hund und die fiese, redegewandte katze) streiten sich wie die sprichwörtlichen engel und teufel auf der schulter um seine gunst und lebensführung, wir erfahren dass er pillen einnehmen muss, um seine (durchaus bunten und den tristen alltag verklärenden) wahnvorstellungen in den griff zu kriegen – und in wenigen momenten der klarheit erkennen wir die graue, grausige realität, die jerry so gerne ausblendet. blutspritzer, abgetrennte köpfe der arbeitskolleginnen im kühlschrank und verstörende flashbacks in eine mörderische kindheit runden den charakter einer bunt inszenierten norman-bates-figur ab – mit adäquatem, höchst bizarrem "happy" ending.
fazit: marjane satrapi, die mit ihrem (gesellschafts)politisch engagierten graphic-novel-film persepolis bereits internationales interesse erregt hat, liefert hier ihr englischsprachiges regiedebüt ab – eine bitterböse, pechschwarze, dabei zuckerlbunt ausgestattete "komödie", die gleichzeitig so makaber und verstörend ist, dass the voices auch (oder eher) ins freitag-mitternachts-horror-programm passen würde.
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