Forumseintrag zu „Bluebird“ von UNCUT

Hüttensänger nennt sich ein kleiner blauer Vogel, der vielen genau so unbekannt sein dürfte wie der Regisseur Lance Edmands, welcher einem genau solchen Bluebird eine kleine aber wichtige Rolle in seinem ersten Spielfilm gibt. Das Glück ist nämlich nicht zwansläufig immer ein Vogerl. Denn eine kurze Ablenkungen durch einen kleinen Vogel reicht, um der Schulbusfahrerin Leslie (Amy Morton) das Leben zur Hölle zu machen. Ihr Schulbus ist leer, glaubt sie und geht nach der Ablenkung durch den Vogel nach Hause. Doch im Schulbus ist noch ein Kind und die Nächte im winterlichen Maine sind kalt. Der Junge fällt stark unterkühlt in ein Koma und stürzt die Busfahrerin in eine tiefe Depression. Auch die Mutter des Jungen, die darauf vergessen hat ihren Sohn abzuholen und die Schuld lieber bei der Busfahrerin sucht, macht die Sache für Leslie und ihre Familie nicht leichter. Leslie weiß nicht mehr was sie tun soll, ihr Mann flüchtet sich derweilen in die Arbeit, die er zu verlieren droht. Auch für ihre Tochter ist die Situation nicht leicht und sie würde sich lieber um ihre erste Beziehung kümmern, als um die Sorgen ihrer Mutter.

Der Film ist so kühl und ruhig wie der Winter in Maine. Lance Edmands schönt hier seine Heimat in keinster Weise und geht in einer scheinbar trostlosen Umgebung ein auf die Sorgen seiner Protagonisten. Hervorragend gespielt nicht nur von Amy Morton und dem aus vielen Filmen und der Serie „Mad Men“ bekannten John Slattery, sondern vom gesamten Ensemble.

Regisseur Lance Edmands war übrigens hier auf der Viennale zu Gast und beantwortete nach dem Film die Fragen der Zuschauer.