Planet der Affen - Prevolution

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Durchschnittliche Bewertung 66%
Anzahl der Bewertungen 11

Forumseintrag zu „Planet der Affen - Prevolution“ von r2pi


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r2pi (11.08.2011 22:32) Bewertung
apes good, man bad: ein prequäl
"ROTPOTA: prevolution" wird hier sicher mehrfach die 100er-bewertung erhalten; die CGI-affen sind technisch recht wohl gelungen (auch wenn die alten latexmasken des originals die fantasie weit nachhaltiger angeregt haben), die mocap-bewegungen fließend und die FX so geschickt mit der real-action verwoben, dass man sich über den technischen fortschritt freuen kann.

bloß: das ist ein film, und der sollte auch eine geschichte erzählen. die ist leider sehr uninspiriert ausgefallen, menschen sind, sofern sie von den computeraffen nicht vollends an die wand “gespielt“ werden, nur schablonenhafte randfiguren, personifikationen von geldgier, draco-nischem sadismus oder wissenschaftlicher hybris (bei gleichzeitigem desinteresse am lebenden, fühlenden forschungsobjekt): einzig lithgow hat ein paar nette, menschliche momente.
 
 
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r2pi (11.08.2011 22:43) Bewertung
leider...
...sind auch die affen nicht mit mehr persönlichkeit ausgestattet: cäsar zeigt intelligenz und beschützerinstinkt, mehr an individuellem verhalten ist allerdings nicht auszumachen – von den anderen affen ganz zu schweigen. freida pinto ist schließlich weder jane goodall, noch diane fossey...

“ethische grundsätze“ oder moral kommen maximal als schlagworte vor, differenzierendere philosophische ansätze wie im 1968er original fallen der action zum opfer, die rasant und mit viel affengekreische auf den gorilla warfare in den stahllianen der golden gate bridge zusteuert:
ob die menschheit sich mit den aggressiven gen_sys-experimenten – jeder zeit ihre spezifischen ängste! – selbst soweit dezimiert dass die affen die planetare vorherrschaft übernehmen können, oder ob sie sich doch noch mit einem atomkrieg endgültig ins aus befördert wie im original, wird sicher das eine oder andere sequel zeigen. (dann hoffentlich mit mehr interesse an inhalt und substanz als an der visuellen oberfläche.)

fazit: leidlich unterhaltsames popcorn-kino mit avatarschem technik-schauwert. wer einen wirklichen spiegel für inhumanität sucht, der sollte vielleicht (und hoffentlich bald) in “project nim“ reinschauen: eine in den USA und GB soeben angelaufene, erschütternde doku über sprachexperimente mit dem schimpansen nim in den 1970er jahren, gleichzeitig anschauungsmaterial zu “wissenschaftlichen“ praktiken und zeitdokument.
 
r2pi (11.08.2011 22:43)
leider...
...sind auch die affen nicht mit mehr persönlichkeit ausgestattet: cäsar zeigt intelligenz und beschützerinstinkt, mehr an individuellem verhalten ist allerdings nicht auszumachen – von den anderen affen ganz zu schweigen. freida pinto ist schließlich weder jane goodall, noch diane fossey...

“ethische grundsätze“ oder moral kommen maximal als schlagworte vor, differenzierendere philosophische ansätze wie im 1968er original fallen der action zum opfer, die rasant und mit viel affengekreische auf den gorilla warfare in den stahllianen der golden gate bridge zusteuert:
ob die menschheit sich mit den aggressiven gen_sys-experimenten – jeder zeit ihre spezifischen ängste! – selbst soweit dezimiert dass die affen die planetare vorherrschaft übernehmen können, oder ob sie sich doch noch mit einem atomkrieg endgültig ins aus befördert wie im original, wird sicher das eine oder andere sequel zeigen. (dann hoffentlich mit mehr interesse an inhalt und substanz als an der visuellen oberfläche.)

fazit: leidlich unterhaltsames popcorn-kino mit avatarschem technik-schauwert. wer einen wirklichen spiegel für inhumanität sucht, der sollte vielleicht (und hoffentlich bald) in “project nim“ reinschauen: eine in den USA und GB soeben angelaufene, erschütternde doku über sprachexperimente mit dem schimpansen nim in den 1970er jahren, gleichzeitig anschauungsmaterial zu “wissenschaftlichen“ praktiken und zeitdokument.
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r2pi (14.08.2011 12:17) Bewertung
apropos
beschützerinstinkt ja, “humanität“ nein: cäsars intelligenz mag zwar der humanoiden ebenbürtig sein, seine geistig-moralische entwicklung geht aber über die der menschen nicht hinaus (dafür wurde offenbar noch keine medizin gefunden!) – mitleidslos wendet er sich ab, wenn ein “böser“ seine hilfe erfleht und lässt achselzuckend äffisch-animalische lynchjustiz gewähren (erinnert mich an die szene aus “twilight/eclipse“, wo die hinrichtung der übergelaufenen neo-vampirin durch die autoritären volturi widerspruchslos akzeptiert wird): konservativ-rechtes gedankengut, eingeteilt in “gut“ und “böse“, in “wir“ und “die anderen“: foreshadowing einer gar nicht so guten “besseren“ gesellschaft.

man bad, apes badder…

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