Exit Wounds - Die Copjäger

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Forumseintrag zu „Exit Wounds - Die Copjäger“ von Jetmir Krasnici


Jetmir Krasnici (04.05.2001 12:00) Bewertung
Action
ylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, Mel Gibson, Chuck Norris, Jean-Claude Van Damme und Steven Seagal waren im zu Ende gehenden alten Jahrtausend die Action-Heros sowohl auf der Kinoleinwand als auch auf der Flimmerkiste. Das Rezept war ein einfaches: Eine Eröffnungssequenz mit Explosionen am laufenden Band in Verbindung mit einem Mord eines Familienmitgliedes (die heißgeliebte Frau, der beste Freund oder der stärkere Bruder), danach einige Recherchen mit einem Kollegen, welcher mit der Zeit als Partner „akzeptiert" wird, die eine oder andere Romanze und der fulminante Showdown! Diese Formel funktionierte sehr lange, doch der Geschmack des Publikums hat sich gewandelt - hin zu Gefühlsfilmen (Junior, Was Frauen wollen, Sidekicks) oder zu Actionfilmen mit Handlung (?) (Get Carter(?), Inferno).

Die Auftritte der "Action" Heros in ihrem Genre sind rar geworden. Das Tragische ist die Tatsache, dass kaum ein großes Studio mehr in einen reinen „Pop-Corn-Film" investiert, wäre da nicht Joel Silver, der für sein Lebenswerk einen Silver Star verdienen würde. Ab und zu verirren sich „Movies" der alten Schule und finden den Weg ins Kino. „Exit Wounds" mit Steven Seagal bedient sein Publikum mit alt bekannter Ware: Ob traurig oder glücklich, Nico schafft es als einziger Schauspieler auf der ganzen Welt seine Miene nicht zu verziehen (grandios), hat als Good Cop in einem heruntergekommenen und korrupten Bezirk seinen Mann zu stellen (superwitzig das Duell mit den Elektroschockgeräten). Sein Vorgesetzter ist eine Frau, die doch glatt als Miss Mai durchgehen könnte (und Sympathie für den guten alten Macho empfindet). Sein Partner wechseln sich ab (einer haltet immer zu ihm) und die herrlich schlechten Bösewichter finden sich in den eigenen Reihen. Halt, hätte fast den Auftritt des Verräters vergessen, mit dem bestimmt niemand rechnet (puuh, zum Glück ist der Hauptdarsteller beinahe immer einer von den Guten). Und da wäre noch Rapper und Gangster (?) DMX (nicht verwechseln mit dem Kultfahrrad BMX), der zusätzlich einen Track hinzusteuert (No sunshine...).

Das Drehbuch ist löchrig wie ein „Schweizer Käse", die zweite Regiearbeit des Kameramanns Andrzej Bartkowiak (Romeo Must Die) kann sich sehen und hören lassen, die Actionszenen sind gut geschnitten und die unfreiwilligen Schmähs vermitteln wieder das Feeling des „Good-Bad-Action-Cinemas" des alten Jahrtausends.
 
 

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