Caracremada

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Forumseintrag zu „Caracremada“ von nullachtfünfzehn

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nullachtfünfzehn (15.04.2011 08:47) Bewertung
Schweigender Einzelgänger
Exklusiv für Uncut vom Crossing Europe Film Festival
Mit dumpfen Stapfgeräuschen des Protagonisten, der in der Nacht mit seinen Mitstreitern durch den Wald schleicht, schafft es der Regisseur, die Zuseher von der ersten Einstellung an in seinen Bann zu ziehen und Spannung aufzubauen. Der Widerstand der antifaschistischen Bewegung gegen das Franco-Regime wird kühl dargestellt, wird man jedoch durch kurze aufeinanderfolgende Szenen derart verwirrt, dass man mit einzelnen Charakteren nicht wirklich viel anfangen kann und sich alles selbst zusammen reimen muss. Als die Hauptfigur Caracremada seinen Pfad des Widerstands nach offiziellem Einstellen des bewaffneten Kampfs gegen das Franco-Regime alleine fortsetzt, nimmt auch die Spannung ab - obwohl es meiner Meinung nach anders herum sein sollte. Auch die Sabotageaktionen gegen die Elektrizitätswerke, die er mit viel Lärm nächtens durchführt, scheinen bis zum Ende nicht wirklich wahrgenommen zu werden. Hinzu kommt eine extreme Zurückhaltung beim Dialog. Auch nachdem eine Mitstreiterin zu ihm findet, werden kaum Worte gewechselt. Schade!

Die Bilder haben eine enorme Aussagekraft, obwohl man zwischendrin nicht immer zwischen einem spanischen Guerilla-Film und einer Universum-Folge unterscheiden kann. Ein weiteres Kriterium unter der die eigentlich obligatorische Spannung stark leidet. Das Sounddesign hingegen ist eine echte Wucht. Detailreich und voluminös gestaltet macht es den Film zu einer Besonderheit. Blöd nur, dass einem das schnarchende Publikum die wohlklingende Geräuschkulisse vermiest.
 
 

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