American Grindhouse

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Forumseintrag zu „American Grindhouse“ von themovieslave

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themovieslave (08.11.2010 16:10) Bewertung
American Grindhouse

„Früher, in der guten alten Zeit, war nicht nur alles besser, sondern es ist auch sittsamer zugegangen.“ Dies ist ein alltäglicher Mythos, der selbst in der Filmgeschichte widerlegbar ist. Der amerikanische Filmemacher, Filmhistoriker und Publizist Elijah Drenner zeigt in seinem Dokumentarfilm „American Grindhouse“ eindrucksvoll, dass „Grindhouse cinema“ keine gelegentliche Modeerscheinung des US-Kinos war, sondern dass es exploitation stets auf der Leinwand gab. Selbst in ganz frühen Filmen zogen sich Frauen für ein männliches Publikum aus und auch sehr bald fanden Bilder des visuellen Horrors im filmischen Medium Einzug, bei denen man auch heute noch wegschauen möchte. „American Grindhouse“ geht nach einer ganz plumpen filmhistorischen Chronologie vor und etabliert dadurch zwar alles andere als eine neue dokumentarfilmische Erzählweise, schafft es aber gekonnt Zusammenhänge in der historischen Entwicklung des exploitation cinemas darzustellen. Auch versucht Drenner zu zeigen, wie groß die Einflüsse dieser Kinoströmungen auf das Mainstream-Kino waren (beispielsweise wäre „Jaws“ ohne diverse trashige Vorgänger undenkbar gewesen). Leider bleibt eben dieses Kapitel einwenig oberflächlich und auch muss man diese Doku nicht im Kino sehen. Spannend ist „American Grindhouse“ vor allem auf Grund des verwendeten Archivmaterials allemal: Drenner zeigt nicht Filmausschnitte von Filmen, die man bereits häufig gesehen hat, sondern fokussiert sich in seiner filmischen Argumentation des Grindhouse mehr auf unbekannteres Material. Aus der Dokumentarfilmperspektive sicherlich nichts neues, aber auf Grund der Info sehenswert, nicht nur für Horror-Fans.
 
 

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