Forumseintrag zu „Der Mann mit dem goldenen Colt“ von nullachtfünfzehn

Bereits nach Einlegen der Disc war ich zum ersten Mal positiv überrascht: ein liebevoll gestaltetes Menü hieß mich in der Welt des Geheimagenten willkommen: „Mission starten“.

Mit James Bond hat man es eigentlich einfach: entweder man mag ihn und die dazugehörigen Filme, oder eben nicht. Ich gehöre zu ersterer Spezies. Natürlich gibt es Filme und Darsteller die man bevorzugt, jedoch gibt es keinen wirklich schlechten Bond bzw. Bond-Film.

Lustig und zugleich nervend fand ich bei „Der Mann mit dem goldenen Colt“ den kleinwüchsigen Diener des Bösewichts Scaramanga. Die dritte Brustwarze des Bösewichts ist Geschmackssache, das fliegende Auto scheint auch mehr als nur übertrieben. Das Zusammenspiel dieser drei penetrant erscheinenden Tatsachen erweist sich im Film jedoch ganz und gar nicht als nervend/blöd/langweilig. Ironie wird groß geschrieben, es erinnert alles ein wenig an eine Comicverfilmung, lediglich dass der Film 20 Jahre bevor solche Filme richtig populär wurden, gemacht wurde.

Die Bondgirls sind sexy wie man es gewohnt ist (die Szene in der 007 plötzlich beide schönen Damen in einem Schlafzimmer hat und die eine vor der anderen versteckt, hat jedoch mit der oben erwähnten Ironie nichts mehr zu tun. Hin und wieder ist weniger tatsächlich mehr...), die Geschichte wie immer gut durchdacht (bei diesem Bondteil auch leicht nachzuvollziehen) und die Spannung steigert sich mit jeder Minute. Hinzu kommen die exotischen Drehorte, spektakuläre Stunts (zum Beispiel eine 360 Grad Rolle des Autos über einen Fluss) und ein gewohnt cooler Roger Moore.
Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen