Forumseintrag zu „Taking Woodstock“ von UNCUT

In „Taking Woodstock“ sieht man den ganze Film über keinen einzigen Musiker auf der Bühne des wohl legendärsten Konzerts. Im Film geht es vielmehr darum wie es zu dem Konzert auf eine Kuhwiese mitten im Nirgendwo kommt und wie Schritt für Schritt alles außer Kontrolle gerät. Ganz besonders geht es in diesem Film aber um eine Famile. Irmela Staunton als geizige Motelbesitzerin, die die Unfreundlichkeit in Person ist, ihrem Mann, der es seit 40 Jahren mit ihr ausgehalten hat, weil er sie einfach liebt wie sie ist und ihre Sohn, der eigentlich gerne als Künstler durch die Welt ziehen würde, aber es nicht übers Herz bringt, seine Eltern mit dem heruntergekommenen Motel knapp vor dem Bankrott alleine zu lassen. Zu diesen drei erstklassig gespielten Rollen gesellt sich noch eine vierte Figur die eine wahre Bereicherung für den Film ist: Liev Schreiber als weiblicher Bodyguard mit eine Knarre unter dem Rock.

Ang Lee ist mit diesem Werk ein wirklich unterhaltsamer Rückblick auf die Hippiebewegung gelungen. Vielleicht etwas zu leichtfüßig für ein Festival wie Cannes, aber mir hat er jedenfalls gefallen. Der Film zieht einen in seinen Bann. Heuer bis jetzt der beste Film, den ich in Cannes gesehen habe.