Ein russischer Sommer

Bewertung durch themovieslave  75% 
Durchschnittliche Bewertung 85%
Anzahl der Bewertungen 4

Forumseintrag zu „Ein russischer Sommer“ von themovieslave


themovieslave_d00814b111.jpg
themovieslave (14.01.2010 16:36) Bewertung
Krieg & Frieden - im Hause Tolstois
Lew Nikolajewitsch Tolstoi ist einer der berühmtesten Schriftsteller der Literaturgeschichte. Gegen Ende seines Lebens predigte er immer mehr, sich für Nächstenliebe einzusetzen. Viele Anhänger folgten ihm in seinen philosophischen Überzeugungen und einige glückliche lebten sogar mit ihm und seiner Familie auf seinem Landgut.
In jeder Enzyklopädie ist unter Tolstoi ähnliches zu lesen, Michael Hoffman hat eben dies nun für den Film adaptiert. Die Geschichte gibt mehr dramatisches Potential her, als ein kurzer Blick ins Lexikon erkennen lässt: In "The last Station" (ein Film, der auch als Paradebeispiel schlechter Titelübersetzung ins Deutsche gelten darf) geht es um die Liebe, die Tolstois Anhänger predigen. Im Fokus steht die Beziehung Tolstois zu seiner Ehefrau und der Streit um sein großes (finanzielles und intellektuelles) Erbe.
"The last Station" hat ein grundsätzliches Problem: Hoffman hat sich anscheinend nie für ein Genre entscheiden können. Zu sehr wird zwischen leichter Komödie und bitterstem Melodram hin und her gesprungen bis gegen Ende doch die Tränendrüse gewinnt. Letztendlich, macht dies den Film jedoch nicht uninteressant. Tolstoianer und Nicht-Literaten lernen den Autor hier näher kennen. Besonders herauszuheben sind alle Schauspieler: James McAvoy als Tolstois Sekretär, Helen Mirren als seine Frau, Christopher Plummer als der writer himself. Sie halten den Film zusammen und alle verdienen "oscarverdächtig" genannt zu werden! Sehenswert!
 
 

zum gesamten Filmforum von „Ein russischer Sommer“
zurück zur Userseite von themovieslave