Ein russischer Sommer ist ein sehr einfühlsames Biopic über die letzen Jahre von Leo Tolstoi. Gezeigt wird sein Kampf gegen Nutznießer, die ihn ausbeuten und an seinen Werken profitieren möchten, als auch sein Kampf gegen sich selbst und seine Sturheit .
Der Film ist sehr unterhaltsam und gut gemacht. In einer Sekunde kann man noch über die Naivität von Bulgakov lachen, während man in der nächsten fast gegen die Leinwand springen möchte um Tolstoi anzuschreien, er soll doch mit seiner Frau sprechen. Generell springt der Film immer wieder zwischen einer Komödie und einer Tragödie. Am Ende überwiegt dann doch die Tränendrüse.
Besonders berühren ist Helen Mirrens Darstellung von Tolstois Ehefrau Sofia. Die Darstellung einer Frau, die auf der einen Seite ihren Ehemann liebt und ihm immer zur Seite stehen möchte und auf der anderen Seite an seiner Sturheit fast zerbricht ist beeindruckend.
Christopher Plummer spielt den genialen Literaten, der sich nach außen mehr als ein lieber aber strenger Großvater gibt, innerlich aber mit sich selbst hadert ist ebenso fesselnd.
Die Rolle von James McAvoy und seine Liebesgeschichte ist an sich unterhaltsam, dient aber eher dazu, dass Thema auch für jüngere Personen ansprechender wird.
Sehr gefreut habe ich mich, dass man in den letzten Szenen original Aufnahmen von Leo Tolstoi und seiner Familie sehen kann.