Salvador - Kampf um die Freiheit

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Forumseintrag zu „Salvador - Kampf um die Freiheit“ von auson

auson (15.09.2008 09:08) Bewertung
Salvador
Salvador Puig Antich, ein Aktivist des Widerstands gegen eine immer unerträglichere Diktatur (Franco) und einer internationalen Welle von Revolten (60er-70er Jahre), wird nicht zuletzt auf Grund eigenen Missgeschicks gefasst. Bei der Schießerei wird ein Polizist getötet. Und obgleich die Schuld daran nicht Puig nachzuweisen ist, wird er, nicht zuletzt aus Anlass von Attentaten, an denen er nicht beteiligt ist, die aber gerade stattfanden, zum Tod verurteilt und hingerichtet. Dagegen sind nationale wie internationale Interventionen machtlos. Puig wird so erst zum Helden und Märtyrer. Sein Vorname mag dabei eine im Deutschen nicht nachvollziehbare Rolle spielen (Salvador - Salvator - Erretter/Erlöser).
Ein historisches Beispiel von Irrtum, nämlich auf der einen wie auf der anderen Seite. Denn ist es nicht eigentlich grotesk, wenn Leute, die mit Bankraub, Waffengebrauch und allem was sonst dazugehört, einen Umsturz des Systems vorbereiten, nachher ein gerechtes Gericht erwarten?
Ein netter Junge, etwas hitzköpfig, im Grunde ehrlich, dieser Salvador - man glaubt Daniel Brühl das freilich. Aber das Berührendste ist vielleicht der Sinneswandel dieses Gefängnispolizisten. Der Stil des Films ist rücksichtslos, ebenso mit den Gesichtern der Darsteller, wie mit der Rasanz der Aktionen einerseits, und der fast Zeitlupensicht der Exekution andererseits.
 
 

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