Forumseintrag zu „Borat“ von Gwilwileth

Vereinzelt bietet der Film ein paar recht gute bissige Seitenhiebe, leider gehen diese äußerst rar gesäten Höhepunkte jedoch angesichts der unendlichen Massen an sinn-, niveau- und geschmacklosem Fäkalhumor, der den Rest des Films ausmacht, fast unbemerkt unter.
Auch macht es sich Cohen schon verdammt einfach, wenn er einfach rassistische/frauenfeindliche/etc. Sprüche irgendwelcher Menschen kommentarlos wiedergibt und das dann als "Satire" verkauft.
Ich hatte jedenfalls nicht das Gefühl, dass der Film bezweckt "Vorurteile und die Heuchelei der amerikanischen Kultur" zu entlarven, sondern einfach versucht, die Grenzen des guten Geschmacks so weit wie nur irgendwie möglich zu übersteigen und durch Provokation das Medieninteresse an seiner Person zu steigern. Und zumindest das schafft er mit seiner Aneinanderreihung von Geschmacklosigkeiten und Beleidigungen mit Leichtigkeit.
Wer diese Art von Humor mag, wird "Borat" vermutlich lieben.
Wer auf der Suche nach bissiger, provokanter Gesellschaftskritik ist, kann die Finger getrost von diesem Film lassen, denn mit Satire hat "Borat" recht wenig am Hut.