Forumseintrag zu „Borat“ von Holunder

Was Borat in den Ali-G Folgen so unterhaltsam machte, kommt bei der Kinoversion einfach zu kurz: die Welt der weißen konservativen Amerikaner zu dekouvrieren. Die Kasachstan-Nummer war da doch nur Mittel zum Zweck. Im Kinofilm sieht man sozusagen die Hintergrundgeschichte. Wen interessiert das? Wo bleibt da die Satire? Was soll das, Leute auf der Straße zu erschrecken, besoffene Jugendliche rassistische Sprüche lallen zu lassen (die Episode wirkte doch eh sehr künstlich) oder Feministinnen mit frauenfeindlichen Sprüchen zu beleidigen? Übrig bleiben da nur der Waffenhändler, der eine 9mm zum Abknallen von Juden empfielt und der alte Texaner, der Borat sagt, er solle sich seinen Bart abrasieren, weil er zu sehr wie ein Moslem ausschaut. Alles in allem ein bisschen dünn. Cohen, den ich als Meister der Satire sehe, ist da doch zu sehr in Richtung Jack-Ass abgeglitten.