Der Anschlag

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Forumseintrag zu „Der Anschlag“ von Jetmir Krasnici


Jetmir Krasnici (09.08.2002 12:00) Bewertung
Der Anschlag
Als die Realität den Film einholte ... Vor knapp 1 Jahr waren die Ereignisse des 11. September Fiktion und waren sogar für Hollywoodfilme zu fantastisch. Die Anschläge auf das WTC und das Pentagon waren nicht ein Mal in den schlimmsten Horrorszenarien möglich. Ein gewisser Tom Clancy jedoch hatte in einem seiner Romane so etwas Unglaubliches beschrieben. Und diesem Tom Clancy dürfen wir die Vorlagen zu „Jagd auf Roter Oktober“, „Die Stunde der Patrioten“ und „Das Kartell“ verdanken.

Mit „Der Anschlag“, der vor dem 11. September fertiggestellt wurde, überholte die Realität ein Schreckensszenario. Neonazis planen eine Atombombe während einer Sportveranstaltung zu zünden um den dritten Weltkrieg heraufzubeschwören. Ursprünglich waren Araber als Terroristen vorgesehen, als diese vor der Verfilmung Sturm gegen Vorurteile und Rassenhass liefen, wurde das Drehbuch dementsprechend adaptiert. Aus diesem Grund dürfen es Neonazis mit Hauptwohnsitz in Vienna, Austria, sein. Herr Deissler, so der Name des Oberschurken, meint, dass Hitler dumm war Amerika und Russland gleichzeitig anzugreifen. Viel intelligenter wäre es, wenn sich beide gegenseitig zerstören ...

In der Rolle des CIA-Analytikers Jack Ryan erleben wir nach Alec Baldwin und Harrison Ford die Premiere von Ben Affleck, der sich als junger Geheimdienstmann auszeichnet. Genau genommen, ist es eine Vorgeschichte zu den oben genannten Filmen von Clancy. Nichts desto trotz schuf Phil Alden Robinson einen spannenden und gar nicht unrealistischen Thriller, der von der Angst der Zuschauer lebt, von einer berechtigten Angst, weil mögliche Zusammenhänge der Weltpolitik verständlich und nachvollziehbar gezeigt werden.

Für einen Mainstreamfilm ist „Die Summe aller Ängste“ ein sehr interessanter und mutiger Film. Von dieser Sorte wird es in Zukunft wahrscheinlich keine Projekte mehr geben, denn wenn Wahrheit und Vorstellung so realitätsnah zusammenschmelzen, könnten einige Personen „nervös“ werden. Eine Art von Nervosität zeigt der Film, als sich die Supermächte gegenseitig mit Atomwaffen bedrohen ... Aus Bedrohung wird Ernst – in den Köpfen einiger Irrer wird es immer lauten: „Töten um zu töten ... und getötet zu werden!“ Ein Nachhilfekurs in Sachen Wahnsinn gibt der Computer aus „Wargames“. Es ist nicht logisch, wenn sich die Superkräfte mit Atomwaffen angreifen würden ... und diese Unlogik macht Angst!
 
 

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