Flags of Our Fathers

Bewertung durch niles  75% 
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Anzahl der Bewertungen 7

Forumseintrag zu „Flags of Our Fathers“ von niles


niles (20.01.2007 12:35) Bewertung
Zuerst
Zuerst möchte ich einmal dem Uncut Team für die Gratis-Karten danken (ohne die ich den Film wohl eher nicht angeschaut hätte)!

Also der Anfang und die erste Hälfte des Filmes war sehr beeindruckend. Die Stimmung vor der Invasion und das Ausmaß des amerikanischen Militärs werden eindrucksvoll zur Schau gestellt. Ein ganz klein wenig könnte man die Einführung der handelnden Charaktere bemängeln da sich in der letzen Hälfte des Films fast alles um die Personen auf dem Foto dreht und man mit den Namen eher schlecht als recht die passenden Soldaten assozieren kann.
Zwischen die überwältigenden Szenen aus dem Krieg, die mindesten den gleichen Schauwert habe wie frühere Meisterwerke a la Saving Private Ryan (von den Effekten sogar noch besser), werden immer wieder die Szenen von der Wirkung des Krieges und vor allem die des Fotos auf die amerikanische Bevölkerung geschnitten.
Die (fast bankrotte) Regierung versucht diese Stimmung für ihr Vorteil zu gewinnen und starten mit den Überlebenden des Fotos eine Tour um das Volk dazu zu bringen Kriegsanleihen ("zu Ehren der Verstorbenen") zu kaufen.
Ca. zur Mitte des Films sieht man dann eine Szene in der die 3 "Helden" die Flagge auf einem Footballplatz zur Show aufstellen und sich (in Form von Flashbacks) wieder an ihre gefallenen Kameraden erinnern. Zu diesem Zeitpunkt hätte man meiner Meinung nach den Film aufhören lassen können.
 
 
 
niles (20.01.2007 12:53) Bewertung
...
Trotzdem finde ich das sich solche Filme nicht unbedingt als Anti-Kriegsfilm brüsten sollten. Die Bezeichnung Kriegsfilm reicht vollkommen, besonders weil die Friedensmessage hier nicht in so deutlicher Form rüberkommt wie bei anderen Filmen.
Ich glaube die wahre abschreckende Wirkung kommt zu Tage wenn man sich noch dazu "Letters from Iwo Jima" ansieht wo die Schlacht aus der Sicht der Japaner gezeigt wird. Zusammen muss das einen großen Effekt haben und ich werde wohl nicht drumherumkommen ihn mir anzusehen.

Bei Flags of our Fathers ist Clint Eastwood anscheinend noch nicht ganz vom Western Genre weggekommen weil ein sehr prägender Teil der Story die Geschichte von Ira Hayes dem Indianer in der Armee.
Bei dem Film steht auf jeden Fall die eindrucksvolle Inszenierung der Schlacht um die Insel und die um die Gunst der Bevölkerung durch schonungslose Propaganda im Vordergrund auch wenn er im zweiten Teil ein wenig in amerikanischen kitschigen Klischees und übertriebener Melodramatik abdriftet.

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