Ein verborgenes Leben - A Hidden Life

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Forumseintrag zu „Ein verborgenes Leben - A Hidden Life“ von 8martin

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8martin (21.05.2024 11:24) Bewertung
Drei Fragezeichen???
Terence Malick hat auf die ihm eigene Art einen sehr menschlichen Film über den ‘Widerstandkämpfer‘ Franz Jägerstätter (August Diehl) gemacht. Das Familienleben des dreifachen Vaters und liebenden Ehemannes steht im Zentrum der Handlung. Den philosophisch getragenen Dialogen wird breiter Raum gegeben. Und wenn man das Ende kennt, nimmt es kaum Wunder, dass der Film nicht unbedingt spannend ist. Selbst die Nazis verbreiten wenig Angst und Schrecken; sind halt a bisserl brutal. Der Regie sind offenbar die Reaktionen des Umfeldes viel wichtiger. Die der Dörfler und die in Berlin.
Das geht von Missachtung (Bespucken) bis zu Handgreiflichkeiten. Dessen ungeachtet spielt die menschliche Seite eine wichtige Rolle selbst im philosophischen Disput, neben den Selbstreflektionen von Franz.
Malick hat ein lange Promiriege eingesetzt – zu lang um sie aufzuzählen. Jeder von ihnen spielt seinen Part brav runter. Die etwas abgehobene Sprache – teilweise aus dem Off - schafft eine gewisse Distanz zum Publikum. Enthält aber auch Allgemein Platituden wie z.B. Das Gewissen macht Feiglinge aus uns allen. oder: ein finales Zitat von George Elliott ‘Wir werden das Land wieder aufbauen.‘ Ehefrau Franziska (Valerie Pachner) ruft ihrem Mann nach ‘Franz wir sehen uns.‘ Das löst Verwunderung aus und passt zu den Bildern wie der Berg zum Tal. Das malerische Ambiente ist ein passender Rahmen für das Familienidyll. Malick ist bemüht dem Eidverweigerer Franz aus Gewissengründen gerecht zu werden. Der Zuschauer verfolgt das wie er einen emotionalen Zeitungsbericht zur Kenntnis nimmt. Und der Titel hilft da auch nicht weiter, vergrößert höchstens die Ratlosigkeit.
 
 

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