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    Kein großer Abend

    Die beiden Brüder Jean-Pierre (Albert Dupontel) und Benoit (Benoit Poelvoorde) haben sich TOD und NOT auf die Stirn tätowiert. Und wie es scheint begeben sie sich bei ihrem Kampf gegen den Kapitalismus auf ein Roadmovie der abstrusen Art.
    Manche Szenen sind totaler Schwachsinn, andere absonderlich skurril und wieder andere penetrant albern. Doch wenn man mal schmunzelt, mal seinen Augen nicht traut, so bleibt man doch dabei, denn der Film ist auf alle Fälle eins: ungewöhnlich einfallsreich. So bekommt manches wohl symbolische Bedeutung, wie das Schattenboxen mit einem Bäumchen, das in einem griechisch-römischen Ringkampf endet. Gespräch mit einem Selbstmörder, eine handgreifliche Hochzeitsfeier, ein wildes Punkkonzert etc. Doch mit der öffentlichen Verbrennung ist allerdings der Rubikon überschritten. Das ist nicht mehr lustig und hilft auch nicht bei der Sinnsuche. Denn eins ist klar: dass die zwei Anarcho-Chaoten keinen Job bekommen. So nicht. Die nehmen sich ja selbst nicht ernst. Wieso sollte ich das tun?
    Ein von vorneherein zweckloses Unterfangen muss nicht nur scheitern, sondern es will auch gar nicht reüssieren. Dann ist der Klamauk Selbstzweck. Das ist mir aber bei aller abartigen Ideenfülle doch etwas dünn. Verdutzt staunt man über die beiden blassen Cameos von Gérard Depardieu und Yolande Moreau. Welcher Tag wird denn wohl kommen, wie es der deutsche Titel verspricht? Etwa der mit den Vollpfosten an die Macht? Das Original verheißt einen großen Abend. Kann ich auch nicht erkennen. K.V.
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    04.12.2014
    11:51 Uhr