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71.4% Bewertung
  • Bewertung

    Traurig

    Wenn man den Trailer zu diesem Film sieht, erwartet man sich einen witzigen Film über ein langjähriges Ehepaar, das wieder frischen Wind in ihre Beziehung bringen will. Das versucht, dass es sich wieder so anfühlt wie damals, wie beim ersten Mal. Noch dazu ist der Film mit Meryl Streep und Tommy Lee Jones auch top besetzt. Was will man mehr?

    Ja, es hätte wirklich ein guter Film werden können. Ist es aber leider nicht. Die ganze Grundstimmung ist viel zu depressiv. Das hätte vielleicht am Anfang noch gepasst, um zu zeigen, wie festgefahren die Ehe nach 30 Jahren ist. Doch bis sich der mürrische Ehemann endlich dazu bereit erklärt, zusammen mit seiner Frau zur Ehe- und auch Sexualberatung zu gehen, dauert es seine Zeit. Die Therapiestunden bieten dann ein paar Gelegenheiten für kurze Erheiterungen. Allerdings wurden die witzigen Szenen schon im Trailer verwendet, die restlichen fallen dann eher in die Kategorie „Peinlich“. Im Wesentlichen wird dem Zuseher einen Großteil der Zeit eine Beziehung präsentiert, die eher abschreckend ist. Man leidet eigentlich mehr mit den Beteiligten mit als sich über die minimalen Fortschritte zu freuen.

    Vielleicht wäre es besser gewesen, die Therapie bewusst überzeichnet zu inszenieren und das Paar mit übertrieben skurrilen Aktionen wieder zueinander finden zu lassen. Beispielsweise indem sie versuchen sollen markante gemeinsame Erlebnisse nochmal durchzuspielen. Hier hätten sich sicher viele Gelegenheiten geboten, Veränderungen zu damals für witzige Situationskomik zu nutzen. Doch so wirkt der Film leider viel zu ernst und die Sitzungen erschreckend realistisch.

    Meryl Streep und Tommy Lee Jones spielen ihre Rollen sicher nicht schlecht, doch leider zaubert dies hier dem Publikum kein Lächeln ins Gesicht. Auch sehr gut ist hier übrigens Steve Carell. Er überzeugt ist der ernsten Rolle durchaus und erweist sich seinen Filmpartnern als ebenbürtig.

    „Wie beim ersten Mal“ ist leider überhaupt kein lustiger Film, wie es der Trailer verkaufen will. Er ist eben so lustig, wie eine festgefahrene Ehekrise nach 30 Jahren eben lustig sein kann.
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    24.07.2015
    20:54 Uhr
  • Bewertung

    Quelle der Hoffnung

    Der deutsche Titel ist nicht nur unpassend, er stimmt auch überhaupt nicht. Es soll doch nicht so sein wie beim ersten Mal (erfahrungsgemäß hängt da ja nicht gerade der Himmel voller Geigen), sondern Kay (Meryl Streep) will einfach nach über 30 Ehejahren etwas Leidenschaft in ihre Beziehung bringen. Ihr Mann Arnold (Tommy Lee Jones) kann das gar nicht verstehen. Er ist zufrieden, so wie es ist.
    Der Ort, wo die Ehetherapie stattfindet, heißt Hope Springs. Das nette Wortspiel geht verloren (‘Quelle der Hoffnung‘).
    Regisseur Frankel zeigt die beiden nicht aufgehübscht. Auch wenn Meryl dezent geschminkt ist. Und es gibt in den therapeutischen Gesprächen mit Dr. Feld (Steve Carell) und im Verhalten der beiden involvierten Personen eine Mischung aus Klischees und Tiefenanalyse. Die beiden großartigen Darsteller verhindern Peinlichkeiten. Man nimmt ihnen die Aufrichtigkeit einfach ab. Ist die Reaktion von Kay anfangs noch gehemmt und genant, blockt Arnold total. Es entsteht eine interessante Entwicklung, in deren Verlauf der eine die andere schon mal überholt. Angeordnete Annäherungsübungen gehen buchstäblich in die Hose. Erst ganz am Ende floaten die zwei Oldies frei auf einander zu und mit einander davon.
    Meryl kennt man in solchen Rollen. Das macht so grandios (unsicher, betreten, hilflos). Tommy Lee, der alte Haudegen, findet sich überzeugend in seine Rolle hinein. Er ist überraschend gefühlvoll, bockig, grantelnd. Die Zuschauer können bei dieser oder jener Bemerkung, von welcher Seite auch immer nicken, losprusten oder die Beckerfaust machen. Eine gekonnte Analyse von Eheproblemen., die aber nur gelöst werden, weil die beiden sich immer noch lieben. Sonst sprießt da keine Hoffnung sondern Scheidung.
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    14.07.2015
    12:30 Uhr
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    schön gemacht

    Routine - das ist es was die beiden Protagonisten miteinander erleben, einfach der alltagsfrust, die Tristesse hat beide eingeholt und dem können sie sich nicht entziehen, es wird beispielweise ein pay-tv Abo als Hochzeitsgeschenk bestellt, denn was will man sich auf der Couch noch sagen? Dann fangen die beiden eine therapie an und begreifen dass man mehr tun muss alsi nur nebeneinander herleben ...
    Einfach gut gespielt und es klingt etwas fade, ist es aber nicht, es ist echt gut umgesetzt und Streep und Jones brillieren nebeneinander um die Wette, ich habe den Film erst kürzlic hauf sky gesehen und war begeistet. Es ist nicht nur schauspielerisches Talent dass hier herzerwärmend ist, sondern auch die Geschichte einer Liebe die an Verklemmtheit und Entfremdung fast zu scheitern scheint! Einfach ein Film den man durchaus sehen kann und sich erfreuen! Gutes Schauspiel trifft sehr lebensnahes Thema!
    10.12.2013
    18:50 Uhr
  • Bewertung

    Der langweiligste Film seit ...

    ...in dem Film geht es nicht um viel. Das war von Anfang an klar, dennoch schaut man ihn sich an, hat man doch die Hoffnung, dass es ein netter Film wird, der "typisch" amerikanisch ist. Typisch schon, jedoch alles andere als nett - Tommy Lee Jones ist unsympathisch wie eh und je und Meryl Streep gleich überbewertet wie die letzten 30 Jahre. EInzig und allein Steve Carrell wirkt sympathisch und einfühlsam.
    02.02.2013
    22:10 Uhr
  • Bewertung

    Alltag...

    ....schleicht sich halt überall ein, da ist eine lange Ehe natürlich keine Ausnahme. Die hervorragende Schauspielerriege bringt hier dieses Thema sehr gut rüber. Die lähmende Eintönigkeit des täglichen ganz guten Zusammenlebens wird hier von einer couragierten Ehefrau mutig aufgebrochen, die Ihren Mann aus seinem scheinbar bequemen Leben herausreißt mit einer Therapie, die direkt, aufrüttelnd und wirksam wie ein Guss kalten Wassers ist... Sehr berührender und manchmal auch witziger Film, der doch zum Nachdenken anregt...
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    11.12.2012
    20:38 Uhr
  • Bewertung

    Wahrhaftig lebensnah

    Im Originaltitel des Filmes "Hope Springs" spielt sich das Drehbuch mit der doppelten Bedeutung des Namens des Ortes, in dem die beiden Hauptfiguren des Filmes ihre Therapie machen und der Hoffnung, die sich vor allem Kate (Meryl Streep) macht, ihre Ehe mit Arnold (Tommy Lee Jones) wieder fit zu machen. Das Setting mit den einzelnen Beratungsgesprächen, die dann in eine Übung mit unvorhersehbarem Ausgang münden, passt zum Thema sehr gut und gibt dem ganzen Film einen guten Rahmen, um glaubhaft und authentisch zu wirken. Ein wenig hat mich die Musikuntermalung gestört - Regisseur Frankel hat über weite Strecken verschiedene Popsongs anstelle von instrumentaler Musik eingesetzt. Das stört die Emotionalität der Handlung sehr - ungefähr so, als würde neben einer wichtigen Unterhaltung Ö3 in großer Lautstärke laufen. Auf der Front der Darsteller gibt es keine Überraschungen: Meryl und Tommy Lee passen nicht nur gut zu zusammen, sondern spielen ihre Rollen mit großem Engagement und ehrlicher Leidenschaft (im Guten wie im Bösen) und bieten damit ausreichend Projektionsfläche für ähnliche Erfahrungen im eigenen Freundes- und Familienkreis bzw. aus der eigenen Partnerschaft (und seien es auch nur negative Beispiele). Nicht nur für krisengeschüttelte Paare, sondern auch für glücklich verliebte Menschen ist dieser Film daher durchaus sehenswert.
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    11.12.2012
    12:01 Uhr
  • Bewertung

    Ehrlich, witzig, ernst

    Der Film ist für mich eine sehr gelungene Mischung aus charmanter Komödie, ernstem Beziehungsdrama und einfach nur authentischem Porträt einer Ehe. Tommy Lee Jones und Meryl Streep spielen beide wie nicht anders erwartet grandios, Steve Carell ist ebenfalls sehr stark und der Film ist sehr sehr unterhaltsam ohne dabei seine Ehrlichkeit und Menschlichkeit zu verspielen. Wirklich toll gemacht!
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    05.10.2012
    12:33 Uhr