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    El premio


    Bereits die erste Szene von „El Premio - The Prize“ lässt erahnen, dass es in den folgenden 115 Minuten alles andere als problemlos zugehen wird. Ein kleines Mädchen versucht, am stürmischen Sandstrand Rollschuh zu laufen - ein unmögliches Unterfangen. Immer wieder sinken die billigen Plastikräder in den feuchten Sand ein, sie stolpert, strauchelt und wird immer verbissener. Schließlich gibt sie trotzig auf und geht nach Hause - besser gesagt in eine kleine, verkommene Strandhütte, in der sie gemeinsam mit ihrer Mutter (Laura Agorreca) haust. Während das Kind auf die schwierigen Lebensumstände mit Aufmüpfigkeit reagiert, verfällt die noch recht junge Mutter immer mehr in Resignation. Nur unwillig stimmt sie dem Wunsch der Tochter zu, die nahegelegenen Schule besuchen zu dürfen, schärft ihr aber ein, Lügen über sie selbst und ihre Eltern zu erzählen. Und während Cécilia(Paula Galinelli Hertzog) sich schnell in die Klassengemeinschaft integriert, entfremden sich die beiden zunehmend. Als die Armee einen Schulwettbewerb ausschreibt, der Cécilias Ehrgeiz weckt, scheint die Eskalation nicht mehr weit...

    Endlose Einstellungen, abrupte Schnitte und unruhige Kameraführung charakterisieren "El Premio" mit wenigen Worten. Doch die herausragende Leistung der kleinen Hauptdarstellerin macht die in Summe etwas anstrengende Machweise zwar nicht ganz, aber beinahe wett. Und obwohl "blinder Kartenkauf" oft durchaus seine Reize hat, empfiehlt es sich in diesem Fall nicht, ohne Vorinformationen in den Saal zu gehen.
    11.02.2011
    23:59 Uhr