Forum zu Death Note

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52.5% Bewertung
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    ein mörderisches Notizbuch

    Die ungewöhnliche Geschichte über Macht und deren Missbrauch, verpackt in ein Katz-und-Maus-Spiel zweier psychotischer Charaktere ist sicher der größte Pluspunkt des Film.

    Sehenswert macht den Film auch der ganze Aufmarsch schräger Figuren:

    Da wäre Light, ein überbegabter, gelangweilter Vorzeigestudent, der mit Hilfe einer ungewöhnlichen Waffe (dem Death Note, einem nur scheinbar harmlosen Notizbuch) und einer gehörigen Portion Narzissmus und Arroganz seine eigenen Vorstellungen von Gerechtigkeit umsetzt und dafür über Leichen (auch Unschuldiger) geht.
    Oder L, ein nicht minder intelligenter - allerdings auch nicht minder skrupelloser -, tonnenweise Süßigkeiten verschlingender Sonderling.
    Oder Ryuk, ein apfelsüchtiger Todesgott, der seine eigenen Vorstellungen von Unterhaltung hat.
    Oder Misa, ein quietschbuntes Popsternchen und Kira-Fan-Girl der 1. Stunde.

    "Death Note" hat also durchaus Potential für einen skurill-schrägen Unterhaltungsfilm.

    Leider happert es etwas an der Umsetzung. Der Großteil der Filmfiguren wird sehr übertrieben dargestellt und einige Verhaltensweisen und Gesten direkt aus der Comic-Vorlage entnommen. Das kann man als Hommage an die Vorlage nett finden, ich befürchte aber, dass dies für Personen, die mit der Vorlage nicht vertraut sind, eher irritierend und/oder nervig wirkt.

    Dazu kommt, dass die schauspielerischen Leistungen einiger Darsteller nicht gerade überzeugend sind,
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    30.05.2010
    14:27 Uhr
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      was den Film über viele Strecken lächerlicher erscheinen lässt,

      als ihm gut tut.

      Nicht überzeugen können auch einige Dialoge. Ob dies auf die deutsche Synchronisation (die teilweise sehr gewöhnungsbedürftig ist) zurückzuführen ist oder ob die Dialoge der Vorlage bereits in der Originalfassung derart entstellt wurden, kann ich als Nicht-Japanisch-Sprechende nicht beurteilen.

      Hinzu kommt, dass die logischen Schlussfolgerungen der beiden Hauptcharaktere Schuss auf Schuss folgen und die dahinter stehenden Gedankengänge, die in der Vorlage eine wesentliche Rolle im Lösungsprozess darstellen, teilweise völlig ausgeblendet werden, was dem Zuseher doch so manch skeptischen Blick entlocken könnte.

      Was mich persönlich ebenfalls gestört hat, ist die unglaublich schlechte Animation der Todesgötter. Dadurch wirken diese, als wären sie direkt einem Anime entsprungen und in den Realfilm hineingeklatscht worden. Das mag zwar den surrealen Eindruck des Films verstärken, aber ein bisschen mehr Qualität hätte nicht geschadet.

      Insgesamt wirkt die Umsetzung von "Death Note" somit sehr billig.

      Wer es schafft, über all dies hinwegzusehen und sich am trashigen Touch nicht stört, kann sich aber über ein unterhaltsames Duell zweier Eigenbrödler freuen.
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      30.05.2010
      14:30 Uhr