1 Eintrag
3 Bewertungen
83.3% Bewertung
  • Bewertung

    Sonntag, Frieden, Maradona

    Der Originaltitel ‘Shabbat Shalom Maradona‘ ist nicht nur treffender, sondern auch lustiger. Und darauf kommt es ja wohl Regisseur Dror Zahavi an. Er will das angespannte, feindliche Verhältnis zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn entkrampfen, indem er ihre ähnlich gelagerte menschliche Situation schildert. So versucht er Verständnis für die andere Seite zu schaffen. Dabei zielt er gleich ins Zentrum der Auseinandersetzung: ein arabischer Selbstmordattentäter (eigentlich ein renommierter Kicker), dem sein Vorhaben misslingt, gerät in den ganz normalen Alltag der Israelis. Hier begegnet er dem natürlichen Charme des Mannes von der Straße, der mit seinem Mutterwitz die Gegensätze glatt überspielt. Das beeindruckt Tarek (Shredi Jabarin) genauso wie den Zuschauer. Tarek rettet sogar Leben und verliebt sich in Keren, eine Israelin (Hili Yalon). Der familiäre Hintergrund der beiden Welten wird geschildert. Erstaunliche Bilder wie der Dialog im Baum, oft mit Gelbfilter, gewähren eindrucksvolle Einblicke. Aber man sieht auch die jüdischen Fundamentalisten, die ihr Unwesen treiben und eine Annäherung erschweren. Der Film ist nicht berauschend, aber beeindruckt in seiner unbekümmerten Vorgehensweise. Dazu gehört auch das kurze, bittere Ende.
    8martin_ea7f49f0f3.jpg
    06.09.2012
    11:19 Uhr