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    Ende einer Ära

    Das Ende der Welt meint hier: die Welt, wie sie sich vor dem Zusammenbruch des Kommunismus in Rumänien darstellte. In einer kleinen Stadt leben Eva und ihr kleiner Bruder Lalilu vor sich hin. Eine Chance, dass sich für sie etwas ändert, gibt es nicht. Über die Donau zu flüchten, ist eine Möglichkeit, für die nur wenige den Mut haben. Der Film erzählt die letzten Monate vor dem Ende der Ceausescu-Ära und kreist dabei nur lose, distanziert, ohne Partei für eine der Personen zu ergreifen, um die beiden jungen Menschen, ihre Freunde, ihre Familien. Wessen Geschichte er erzählen möchte, bleibt offen. Das gibt dem Film immer wieder orientierungslose Abschnitte und insgesamt eine ziemliche Länge. Man ist versucht, auf die Uhr zu schauen. Eine Uhr, die heute in einer Zeit tickt, die lange nach jeder liegt, die hier nachgezeichnet wird und zum Augenblick der Handlung des Filmes eine ungewisse Zukunft war, von der die Menschen, um die es hier geht, noch nicht zu träumen wagten. Ein ruhiger, distanzierter, zwischendurch auch surrealer Film über das Ende einer Welt und den Beginn einer neuen. Als Produzenten zeichnen Martin Scorsese und Wim Wenders mitverantwortlich. Sie haben dem Film aber nicht ihren Stil aufgedrückt. Gut so.
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    02.01.2008
    22:31 Uhr