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    Ohne Liebe

    Gleich zu Anfang wird die Frage gestellt „Was bedeutet ‘Verlassenheit‘ “? Und das ist das zentrale Thema des Films, der im Pariser Intellektuellenmilieu angesiedelt ist. Die geistreichen Dialoge, die zwischen Bonmot und Beleidigung hin und her schwanken halten den Zuschauer am Bildschirm und trösten über den endlos scheinenden Gedankenaustausch hinweg. Die Thematik ist bekannt: das leidige ‘Bäumchen-Wechsel-Dich‘ Spielchen mit Anmachen und Abweisen. Es wird mitunter versucht, alte Liebe neu aufzuwärmen. Nach angekündigtem Mordversuch und ausgiebigem Gekotze kreisen alle Liebenden umeinander, lassen aber keine echte Nähe zu und finden eine vorübergehende Stillung ihrer sexuellen Gier in einem ‘unflotten Dreier‘. Die Mädels schlagen sich und küssen sich, machen sich und anderen Angst, bevor alle wieder auf ‘Los‘ sitzen.
    Ein anschauungswürdiges Sittenbild unserer Zeit, in der Planlosigkeit und Hilflosigkeit Konjunktur haben und sich stürmische Verwegenheit mit unzeitgemäßer Verklemmung abwechseln. Zwischen all diesen Polen wabert der vage Titel umher, ohne etwas zum Verständnis beizutragen.
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    24.05.2012
    12:32 Uhr