5 Einträge
9 Bewertungen
85.6% Bewertung
  • Bewertung

    Ein seltenes Juwel

    Eine der besten und intelligentesten Literaturverfilmungen der letzten Jahre. Bereits die Vorlage von A. S. Byatt hatte mich so tief beeindruckt, dass ich nach der Lektüre vor allem der Gedichte in diversen Literaturgeschichten nachgeforscht habe, weil ich das, was da gelesen hatte, für echte Lyrik der Romantik hielt. So sprachlich präzise hat die Autorin Stil und Wortwahl nachempfunden. Der Film ist ins gesamt deutlicher und von gleicher intensiver Zärtlichkeit für der beiden Liebespaare. Hinzu kommt noch eine Spannung, die nicht nur Literaturfans begeistert. Und dabei weit weg vom Hollywoodesken Mainstream ist.
    Roland (Aaron Eckhart) und Maud Bailey (Gwyneth Paltrow) sind einer literarischen Sensation auf der Spur. Der Dichter Randolph H. Ash (Jeremy Northam) war bis dato nur als treuer Ehemann bekannt. Doch er hatte eine Affäre mit Christabel LaMotte (Jennifer Ehle). Die lebte fürs 19. Jahrhundert skandalös in einer Beziehung zur Malerin Blanche (Lena Headey).
    Parallel zu den Nachforschungen kommen sich Roland und Maud ebenfalls näher. Aber zunächst nur durch geschliffene Dialoge. Die Regie findet tolle Übergänge von der Jetztzeit ins 19. Jahrhundert und wieder zurück. Dabei streift z.B. die Kamera über das detailgenaue Interieur und der Zuschauer hört Textstellen von R.H. Ash oder Ash und Christabel gehen durch eine Tür hinaus, Roland und Maud treten durch sie ein.
    Und dann kommen noch zwei überraschende Wendungen: Christabel hatte ein Kind zur Welt gebracht und den Baileys zur Pflege gegeben. Das waren Mauds Vorfahren. Hier glänzen in zwei Nebenrollen Anna Massey als Lady Bailey und Graham Crowden als Sir George, und als geldgieriger Professor Trevor Eve, der sonst nur die Toten erweckte. Es kommt sogar zu Prügelszenen am offenen Grab.
    Und der bewegende Knüller am Schluss ist, dass Ash seine kleine Tochter trifft, die Christabel vor ihm verheimlicht hatte. Er gibt dem Mädchen einen Brief an Tante Christabel mit, aber ach…lyrischer geht’s nicht.
    Im Roman steigen Roland und Maud ins Bett, wo Roland ‘Besitz von all ihrer weißen Kühle ergriff, die sich jetzt mit ihm erwärmte, so dass es nun keine Grenzen mehr für sie gab…‘ Gut, dass es solche großartigen Filme noch gibt.
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    02.08.2017
    19:41 Uhr
  • Bewertung

    Gute Stilmischung....

    ....aus der Gegenwart und der "früheren Zeit". Die Kameraarbeit ist somit mehr als gelungen. Gwyneth Paltrow spielt sehr gut und ihren Partner find ich auch sehr gelungen besetzt...(lässt sicher so manches Damenherz höher schlagen) ;-)

    Eckhard haben wir ja spätestens wieder als Chefkoch zusammen mit Zeta-Jones in "No Reservations" gesehen...eines muss man ihm lassen: er ist immer charmant und hat dieses gewisse "Etwas"...
    06.01.2008
    19:18 Uhr
  • Bewertung

    Sehr gut!

    2 wunderbare Handlungsebenen zeigen nach und nach, wie sich die Beziehung der 2 Paare entwickelt - wirklich sehenswert und schauspielerisch hervorragend! Den ständigen Schwenk zwischen Gegenwart und Vergangenheit finde ich wirklich gelungen.
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    11.01.2007
    16:13 Uhr
  • Bewertung

    Für Literaturfans

    Ich finde der Film war einfach nur toll!!!
    Wie die zwei Literaturwissenschaftler durch das Lesen der Briefe und der Gedichte Stück für Stück das Geheimnis der zwei Dichter aufdecken war wirklich nicht langweilig.
    Ein Film, den ich mir immer wieder anschauen könnte!
    10.01.2007
    20:08 Uhr
    • Bewertung

      Interessante Stilmischung

      Der Film hat seine ganz große Stärke in der, auch optisch umgesetzten, Verknüpfung beider Handlungsebenen und Zeitstränge. Wunderbar nimmt er die beiden Hauptdarsteller auf eine Reise mit ins 19. Jahrhundert. Der Film ist so etwas wie eine Liebeserklärung an die Englische Literatur dieser Zeit. Garniert ist das Ganze mit traumhaft schönen Landschaftsaufnahmen aus verschiedenen Gegenden der Britischen Insel. Gwynnie und Aaron stimmen gut zusammen, wenngleich die beiden Charaktere vom Drehbuch her einige Klischees mit sich herum schleppen: der Amerikaner, der automatisch total lässig ist und die Britin, die automatisch total kühl ist. Aber gut, das kostet dem Film nicht Kopf und Kragen. Ich konnte allerdings bei allem Interesse für die literaturgeschichtliche Schnitzeljagd, den einen oder anderen Gähner nicht unterdrücken und ging zwischendurch (ich sah ihn zuhause) mal Zähneputzen... Trotzdem ist der Film total in Ordnung, weil er genau das ist, was er sein will und nicht mehr. Eine gewisse Portion Romantik bzw. Langsamkeit gehört dazu.
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      12.08.2007
      21:07 Uhr