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    nahezu perfekt

    london, 1910. wind kommt auf, ein sturm braut sich zusammen, ungemach erwartet den gestrengen hausherren der kirschbaumallee 17: die kinder sind wieder einmal ausgebüxt, in den park vermutlich, die überforderte nanny wirft das handtuch und reist ab – eine neue nanny muss her, damit der herr papa sich wieder ungestört seinen bankgeschäften und die frau mama sich der sufragettenbewegung widmen können. plötzlich dreht sich der wind und weht die "nahezu perfekte" mary poppins ins haus, buchstäblich. das abenteuer kindererziehung (und elternerziehung) beginnt...

    seit kindertagen ist der film in meinem kopf, die musik habe ich noch immer im ohr – "wenn ein löffelchen voll zucker bitt're medizin versüßt", "supercalifragilisticexpialigetisch" und besonders "chim-chim-cheree" mit seinem melancholischen grundton. ich erinnere mich noch lebhaft an die lachkrämpfe bei der "love to laugh"-szene, bei der alle an die decke gehen; und ich wünschte mir noch heute, mühselige aufräumarbeiten mit einem fingerschnippen erledigen zu können. doch die vielen regeln, wie "kommt zeit, kommt rat", "übermut tut selten gut", "ordnung muss sein" scheine ich vergessen zu haben; und ich scheine auch vergessen (oder nicht wahrgenommen) zu haben, dass mary poppins eigentlich eine ziemlich strenge person ist – von antiautoritärer erziehung oder sonstigem neumodischem quatsch keine spur. ziemlich untypisch für einen disney-film, trotz fantastischer elemente (wie die eingezeichneten animationen) und tagträumerischer reisen mitten in straßenbilder hinein – und ein ziemlicher schock jahrzehnte später. als ob ich damals einen anderen film gesehen hätte... saving mister banks, disneys propagandafilm zur entstehung von mary poppins und über die differenzen zwischen der autorin (die an ihrem allzu verträumten vater verzweifelte) und dem filmemacher (der an seinem allzu rigiden vater gelitten hat), hat mir dazu ein paar wertvolle erklärungen geliefert.

    fazit: julie andrews in der rolle ihres lebens, gekrönt mit einem oscar als best actress, dazu oscars für schnitt, special visual effects, song, score und weitere acht nominierungen. auch wenn die verfilmung den (kühleren oder philosophischeren) ton der mary-poppins-bücher von p.l. travers verfehlt, kann man doch an diesem film spaß haben – disney hat die figur der mary poppins unsterblich gemacht. kein schlechter dienst an einer autorin mit sinkenden verkaufszahlen, wie ich meine. vielleicht mache ich mich auch mal über die bücher her...
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    05.04.2015
    23:31 Uhr
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    Supercalifragilisticexpialigetisch

    Ein wunderschöner Kinderfilm von Disney, der sich in letzter Zeit durch das Musical und den Film „Saving Mr. Banks“ wieder etwas mehr in Erinnerung gerufen hat. Durch die vielen Musikstücke und Tanzeinlagen verbreitet er leicht gute Laune (einige Melodien hat man noch Tage später im Ohr) und kann seine Botschaft sehr gut vermitteln. Einzig die zu lange Laufzeit von über zwei Stunden ist eindeutig zu lange für ein junges Publikum.
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    25.01.2015
    15:01 Uhr
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    Meine Kindheitserinnerungen...

    ...basieren zu wirklich großem Teil auf Mary Poppins!!
    Ich habe diese Figur geliebt und auch die ganzen unrealistischen, fantastischen Geschichten...mhm... *träum*
    18.01.2008
    17:41 Uhr
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    Wie Kultur zur Show verkommt

    Es ist schon interessant, dass ein Film, der behauptet, ein klassisches Romanwerk zu repräsentieren, dieses jedoch in seinem Kern weit verfehlt, und es zu einer fürchterlich kitschigen, effektbeladenen Geschichte verkommen lässt, so viele Auszeichnungen und positive Rezensionen bekommen hat. Umso schlimmer ist es, dass scheinbar viele Leute, die nie die Mary Poppins-Romane in der Hand gehabt haben, denken, sie kennen nun "die Geschichte", weil sie den Disney-Film gesehen haben. Pamela Travers, die Autorin von Mary Poppins, war mit der Verfilmung selbst jedenfalls nicht zufrieden, und das wohl mit gutem Recht. Natürlich könnte man behaupten, man müsse den Film eben für sich alleine betrachten, aber das ist nicht möglich, da der Film ja eben den Anspruch erhebt, Travers' Werk zu repräsentieren. Wer die Mary Poppins Bücher gelesen hat, wird wissen, was die gebildete Autorin - übrigens unter anderem auch Schülerin des spirituellen Lehrmeisters G.I.Gurdjieff - hier für philosophisches-spirituelles Gedankengut in die Erzählungen einverwoben hat, von dem Disney scheinbar nicht einmal die leiseste Ahnung hat (oder haben wollte). Der Film ist ein grandioser Beitrag zur Volksverdummung, der mit dem Argument einer "familiengerechten Umsetzung" auch nicht verteidigt werden kann. Denn "familien-" bzw. "kindgerecht" sind P.Travers Bücher auch und dabei aber trotzdem hochintelligent. Es soll mir niemand sagen, dass das bei der Verfilmung nicht (zumindest ansatzweise) möglich gewesen wäre.
    01.08.2007
    01:28 Uhr
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    Kinder, das mit dem Regenschirm...

    ...zu Hause bitte nicht nachmachen. *gg* Ja, das wäre auch so ziemlich die einzige Warnung, die diesem Film vorausgehen müsste. Angenehm, wie man Kinderfilme ohne überbordende Gewalt, bemitleidenswert schlechte Sprache und "Aaaaction" drehen kann - da muss ich Harry Potter absolut zustimmen. Ein wirklich schöner, positiver Film für die ganze Familie.
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    31.07.2007
    17:00 Uhr
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    Regenschirm-Flugstunden

    Ein Klassiker, der neben solchen Filmen wie "Tschitti-Tschitti-Bäng-Bäng" zu jener Kategorie von Kinderfilmen zählt, die in einer Zeit gedreht wurden, wo man ohne Action, Gewalt und Kraftausdrücke auskam. Sehr liebevoll inszeniert, köstlich unterhaltsam, spannend und faszinierend, wenngleich man es lieber nicht versuchen sollte, mit seinem Regenschirm zu fliegen... ;-)
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    28.07.2007
    13:37 Uhr
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      Regenschirm-Flugversuche ....

      .... sind ja ein gar nicht so seltenes Thema in bekannten Kinderbüchern (und Kinderbuchverfilmungen). Spontan fällt mir dazu etwa Erich Kästners "fliegendes Klassenzimmer" oder Astrid Lindgrens "Madita" ein, wo die zu erwartenden Auswirkungen jedoch "realistischer" dargestellt werden... ;-)
      13.06.2008
      11:29 Uhr