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    Drachenläufer

    (Bei dem üblichen Spiel geht es darum, Papierdrachen fliegen zu lassen, ja, aber vor allem darum, die anderen abstürzen zu machen und den vorletzten an sich zu bringen.)
    Versagen und Schuld in der Knabenzeit prägen und belasten ein späteres Leben, auch wenn es Erfolg kennt, nicht nur in Afghanistan, aber etwas davon gut zu machen, wird umso schwerer in der inzwischen ruinierten Heimat. Ja, es stoßen Menschlichkeit und Unmenschlichkeit aufeinander, und dass die Menschlichkeit zuletzt gewinnt, oder eher gerade noch davonkommt, ist fast ein Wunder, aber es erleichtert.
    Wer das Buch gelesen hat, das unerwartet ein echter Bestseller geworden ist, wird in dem Film kaum etwas vermissen.
    09.11.2014
    08:14 Uhr
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    Wiedergutmachung

    Eine gelungene Literaturverfilmung, auch wenn die Leser des Romans viele Details vermissen. Das Filmskript musste offenbar raffen und das ist im Großen und Ganzen gelungen. Die Grundidee kommt eindrucksvoll rüber. Zwei Jugendfreunde (Amir und Hassan) erfahren, dass sie Stiefbrüder sind. Also eine afghanische Familiesaga vor dem Hintergrund wechselnder Besatzungsmächte, die eine Gesellschaft, die liberal und westlich orientiert war in die Steinzeit zurückkatapultieren. „Die Mullahs wollen unsere Seelen kontrollieren und die Kommunisten sagen wir haben keine.“ Doch der Stolz und die Ehre der Afghanen sowie die Liebe zu ihrer Heimat machen es den Besatzern schwer. Ungeachtet der jeweiligen politischen Verhältnisse vor Ort bleiben schmerzvolle Erfahrungen und jugendliche Beschuldigungen unvergessen und ungesühnt und ziehen den Zuschauer mit in den Strudel der Ereignisse, die zwischen der Heimat der Akteure und den USA hin und herpendeln. Erschreckend sind die Grausamkeiten der Taliban. Dagegen findet Amir tatsächlich eine kämpferische Lösung, die der Familienehre keinen Abbruch tut, den Zuschauer aber nicht ungerührt lässt. Ganz schön spannungsgeladenes Kino, das noch auf lange Zeit aktuell bleiben wird.
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    11.06.2011
    19:27 Uhr
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    Sehr berührend...

    ...wie die beiden Jungs die Freundschaft zueinander darstellen.
    Der Film ist insgesamt sehr subtil aufgezogen, das gesamte Leben wird sehr schön im Verlauf gezeigt...
    ...was besonders gut ist: der Film zeigt, wie das Leben in Afghanistan wirklich ist, es wird nichts vertuscht, nichts verschönert. Vielleicht fängt man, nachdem man den Film gesehen hat, mal wirklich darüber nachzudenken an, dass man sich glücklich schätzen kann, in einem so friedlichen Land wie Österreich zu leben...
    08.02.2008
    12:45 Uhr